Medienkompetenz in der Berufsausbildung
Über welche Medienkompetenz verfügen heute Schulabsolventinnen und -absolventen? Welche Kompetenz benötigen sie, um nach Abschluss einer Ausbildung selbstständig und zielorientiert mit Medien arbeiten zu können – in einer zunehmend durch Digitalisierung und Vernetzung geprägten Berufswelt? Diese Fragen hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) aufgegriffen und versucht diese zu beantworten. Das BIBB legte Ergebnisse des Forschungsprojekts „Medien anwenden und produzieren – Entwicklung von Medienkompetenz in der Berufsausbildung“ vor. Die Anforderungen in verschiedenen Berufen und Berufsgruppen sind sehr unterschiedlich. Einheitliche Vorgaben für alle Berufe sind nicht sinnvoll. Stattdessen wäre zu prüfen, ob und welche Aspekte von Medienkompetenz in die jeweilige Ausbildungsordnung aufgenommen werden sollten. Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde hierzu eine Checkliste entwickelt. Die BIBB-Studie entwickelt darüber hinaus Empfehlungen für die Medienkompetenzbildung in Schulen und Betrieben: Von Schulen wird nicht erwartet, dass sie technisch immer auf dem neuesten Stand sind. Wichtiger ist, analoge und digitale Medien praxisorientiert und in inhaltlich sinnvollen Zusammenhängen einzusetzen. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Internet und Social Media-Angeboten ist zu thematisieren. Dabei sind auch Grenzen und Risiken der Mediennutzung aufzuzeigen. Der Umgang mit Medien sollte in den Schulen nicht verpflichtend in einem eigenständigen Unterrichtsfach wie Medienkunde oder Informatik vermittelt werden, sondern aufgabenbezogen in die einzelnen Fächer eingebunden werden.