Keine Abschiebung aus der Ausbildung
Der arbeit für alle e. V. (afa) spricht sich vehement gegen Abschiebungen aus der Ausbildung aus. Die sogenannte 3+2-Regelung, die nach § 60a des Aufenthaltsgesetzes
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Der arbeit für alle e. V. (afa) spricht sich vehement gegen Abschiebungen aus der Ausbildung aus. Die sogenannte 3+2-Regelung, die nach § 60a des Aufenthaltsgesetzes
Unzureichende Deutschkenntnisse und mangelnde berufliche Qualifikation sind die größten Hindernisse bei der Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt. Das geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor Angesichts des langfristig sinkenden Arbeitskräftepotenzials in Deutschland könnten Geflüchtete dennoch künftig einen Beitrag zur Deckung des Fachkräftebedarfs leisten. Die hierfür notwendigen Sprach- und Qualifikationsmaßnahmen erforderten jedoch erhebliche Anstrengungen des Staates, der Betriebe und der Geflüchteten. Die IAB-Analyse gibt einen ersten Einblick in die betriebliche Einstellungs- und Ausbildungsbereitschaft gegenüber Geflüchteten, die seit 2014 nach Deutschland gekommen sind. Die Ergebnisse zeigen, dass im vierten Quartal 2016 rund 10 Prozent der deutschen Betriebe Erfahrungen mit Geflüchteten gesammelt haben. 3,5 Prozent haben bereits jemanden aus diesem Personkreis eingestellt. 16 Prozent der Betriebe planten zum Befragungszeitpunkt die Einstellung von Geflüchteten, acht Prozent eine Ausbildung. Jede vierte Zeitarbeitsfirma habe im vierten Quartal 2016 schon Erfahrungen mit diesen Geflüchteten gesammelt. Rund 13 Prozent der Zeitarbeitsbetriebe hatten demnach im vierten Quartal 2016 schon einen seit 2014 angekommenen Geflüchteten eingestellt.
Welche schulische Vorbildung bringen Geflüchtete für die Berufsausbildung mit? Nach Herkunftsland, besuchten Schulen oder Fluchtdauer kann diese sehr unterschiedlich sein. Fehlende Sprachkenntnisse sowie fehlende Abschlüsse
erschweren den Einstieg in eine Ausbildung oder Arbeit und damit die (berufliche) Integration in Deutschland. Dr. Friedel Schier vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gibt in einem Beitrag einen Überblick über vorliegende Daten zur Schulbildung Geflüchteter und zieht daraus Schlussfolgerungen. Schier regt an, die berufliche Bildung von Geflüchteten weitgehend auf non-formalen Kompetenzen aufzubauen.
Mit einer Änderung des Aufenthaltsgesetzes will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sicherstellen, dass die in dem Gesetz geregelte Ausbildungsduldung „im Sinne des Gesetzgebers bundesweit einheitlich
Die Suche nach einem Ausbildungsplatz ist für junge Migrantinnen und Migranten in den Jahren 2004 bis 2016 deutlich weniger erfolgreich gewesen als für Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Nur 29% der Ausbildungsstellenbewerber/-innen mit Migrationshintergrund sind 2016 in eine duale Berufsausbildung eingemündet, gegenüber 47% der Bewerber/-innen ohne Migrationshintergrund. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Ursula Beicht weist in einem entsprechenden Fachbeitrag im Internet darauf hin, dass es nach Herkunftsregion der jungen Bewerber/-innen nochmals große Unterschiede gibt. Insbesondere für Jugendliche, deren Familien aus der Türkei oder arabischen Staaten stammen, ist es schwer, eine Ausbildungsstelle zu finden. Im Jahr 2016 mündeten nur 22% der Bewerber/-innen türkisch-arabischer Herkunft in eine duale Ausbildung ein. Demgegenüber waren 30% der Jugendlichen mit Herkunft aus osteuropäischen Staaten beziehungsweise der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) und 27% derjenigen mit südeuropäischer Herkunft bei der Ausbildungssuche erfolgreich.
Die Grünen kritisieren die Situation auf dem Ausbildungsmarkt und die mangelhaften Perspektiven für junge Menschen – vor allem diejenigen ohne Schulabschluss. Im Jahr 2016 hätten fast 50.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen. Im vergangen Ausbildungsjahr seien knapp 300.000 junge Menschen in eine berufsvorbereitende Maßnahme im sogenannten „Übergangssystem“ eingemündet. Sie konnten keinen Platz für eine vollqualifizierende Ausbildung finden. Mit 20 Prozent sei die Ausbildungsbetriebsquote erneut auf einen historischen Tiefstand gesunken. Mit 45,3 Prozent schaffe nicht einmal mehr die Hälfte der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss den direkten Sprung in die Ausbildung. In der Folge hätten derzeit fast zwei Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren keinen Berufsabschluss. Wachsende regionale Unterschiede auf dem Ausbildungsmarkt führten dazu, dass junge Menschen in manchen Regionen kaum noch eine Chance auf eine Lehrstelle hätten, während Betriebe in anderen Teilen der Republik händeringend nach Auszubildenden suchen. Das wollen die Grünen ändern. Mit ihrem ins Parlament eingebrachten Antrag fordern sie eine „echte“ Ausbildungsgarantie umzusetzen.
Die konfessionellen Jugendhilfeverbände in Bayern fordern eine deutliche Verbesserung der Bedingungen zur Integration junger Geflüchteter. Insbesondere für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sei durch die Praxis der Asylverfahren eine Integration nicht einfach. Eine Perspektive zu haben halten die Jugendhilfeverbände (Evangelische Jugendsozialarbeit Bayern (ejsa), Landesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen (LVkE), evangelische Erziehungsverband in Bayern (eev) und Katholische Jugendsozialarbeit Bayern (KJS) für die wichtigste Voraussetzung für Integration. Deshalb fordern sie, Beschäftigungserlaubnisse, Ausbildungen und Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit für alle Geflüchteten. Jungen Geflüchteten durch Ausbildung eine Perspektive bieten will auch der Caritasverband im Erzbistum Köln. Er appellierte an die Arbeitgeber in NRW mehr Flüchtlinge auszubilden. „Ausbilden ist besser als aussortieren“, findet Caritas-Direktor Frank Johannes Hensel.
Allen jungen Menschen sollen einen Zugang zu Lebensbereichen erhalten, die für ihre Persönlichkeitsentwicklung erforderlich sind. Mit ihrem Engagement setzt sich die BAG KJS für Chancengerechtigkeit ein. Da die Zukunft der Gesellschaft davon abhängt, welche Perspektiven und Möglichkeiten sie jungen Menschen eröffnent, fordert die BAG KJS politische Entscheider zu Veränderungen auf. Es sind gesellschaftliche Maßnahmen zur materiellen und imateriellen Unterstützung erforderlich, um alle Jugendliche stark zu machen. Dazu zählt die gesetzliche Verankerung einer Ausbildungsgarantie oder der Zugang zu beruflicher Ausbildung für alle jungen Geflüchteten ebenso, wie Entscheidung der Sanktionenvergehen für U25 im SGB II.
Der 15. Kinder- und Jugendbericht sieht für die Lebensphase JUGEND die Herausforderungen: Qualifizierung, Verselbstständigung und Selbstoptimierung. Der Schlüssel dazu ist Bildung. Doch was tut sich
Der Anteil weiblicher Azubis in technischen Berufen stagniert. Ihre Quote lag im Jahr 2015 bei 12,4 Prozent – und damit auf demselben Niveau wie im Jahr 1993, teilte das Bundesinstitut für Berufsbildung mit. Dies sei das Ergebnis einer aktuellen Analyse des Instituts. Sie wurde aus Anlass des bevorstehenden „Girls‘ und Boys‘ Day“ erstellt, der in diesem Jahr am 27. April stattfindet.