Schlagwort: Ausbildung

Öffentliche Ausbildungsstatistik verschleiert die Lage auf dem Ausbildungsmarkt

Anhand der aktuellen BA-Ausbildungsstatistik vom 2. November 2016 analysiert der DGB die Widersprüche zur Lage auf dem Ausbildungsmarkt. Die offiziellen Unversorgten, die Bewerber in Ersatzmaßnahmen, die ihren Vermittlungswunsch auch für das Jahr 2016 aufrecht erhalten (alternativer Verbleib), die Bewerber in Ersatzmaßnahmen, die ihren Vermittlungswunsch vorerst aufgeschoben haben sowie die unbekannt verbliebenen Bewerber. Insbesondere ist zu berücksichtigen, dass nicht alle Jugendlichen, die einen Ausbildungsplatz suchen, als Bewerber/-innen in der offiziellen Statistik gezählt werden. Jugendliche, die nach dem Kriterienkatalog „Ausbildungsreife“ der Bundesagentur für Arbeit (BA) nicht als „ausbildungsreif“ deklariert werden, erhalten keinen Bewerberstatus und fallen aus der offiziellen Ausbildungsbilanz somit gänzlich heraus. Für den DGB ist die Ausbildungsstatistik politisch bedeutend, denn es geht auch um ein Signal an die Jugendlichen. Durch die These vom Bewerbermangel wird den Jugendlichen suggeriert, auf sie warte ein entspannter Ausbildungsmarkt. Dies ist aber nicht so. Nicht einmal jeder zweite Hauptschüler (45,3 Prozent) schafft nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung nahtlos den Sprung von der Schule in die Ausbildung. Rund 283.000 Jugendliche, die als ausbildungsreif eingestuft werden, gingen leer aus. Sie sind in Maßnahmen des Übergangssystems eingemündet. Der DGB hält ihre Chancen auf einen Berufsabschluss für gering. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack meint, die Geschichte vom Azubi-Mangel entpuppe sich bei Licht betrachtet als Märchen. Angesichts der Tatsache, dass mehr als 1,2 Millionen Menschen bis 29 Jahre ohne Berufsabschluss sind, fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) eine Ausbildungsgarantie. GEW-Vorstand Ansgar Klinger stellt klar, „Das Recht auf Ausbildung darf nicht von der konjunkturellen Entwicklung abhängen. Wir brauchen eine Ausbildungsplatzumlage, die ausbildungswilligen Unternehmen ermöglicht, zusätzliche Lehrstellen zu schaffen“.

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3. Förderrunde des Programms JOBSTARTER plus

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert aus Bundesmitteln und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union die 3. Förderrunde des Programms „JOBSTARTER plus – für die Zukunft ausbilden“. JOBSTARTER plus unterstützt die Ziele der Allianz für Aus- und Weiterbildung und ist Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung zur Stärkung der Bildungschancen und Erhöhung der Durchlässigkeit im Bildungssystem sowie Teil der BMBF-Initiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten bis zum Ausbildungsabschluss“. Das Programm JOBSTARTER plus trägt durch die Förderung von Konzepten im Bereich der regionalen Strukturentwicklungen zu Fortschritten im Übergang Schule-Ausbildung bei. Es verbindet aktuelle berufsbildungspolitische Themen mit den jeweiligen regionalen Gegebenheiten und Entwicklungspotenzialen in der Wirtschaft und verfolgt eine wirtschaftsnahe Ausgestaltung der Ausbildungsstrukturförderung. Konzepte und Dienstleistungen der geförderten Projekte richten sich an Klein- und Kleinstunternehmen sowie ausschließlich auf staatlich anerkannte Ausbildungsberufe.

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Reden ist Gold

Eine neue Studie zeigt, warum so viele Ausbildungsverträge zwischen Jugendlichen und Betrieben vorzeitig gelöst werden und was man dagegen tun kann.

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Kompetenzen junger Menschen anerkennen – Eckpunktepapier zur Anerkennung non-formal und informell erworbener Kompetenzen

Trotz positiver Arbeitsmarktentwicklungen und aller Diskussionen um den Fachkräftemangel bleiben relativ konstant rund 15 Prozent aller jungen Menschen (bis 29 Jahre) in Deutschland ohne Berufsabschluss. Ihre Chancen, diesen später im Leben nachzuholen, sind aktuell genauso gering wie die Chancen, auf dem Arbeitsmarkt eine Stelle jenseits prekärer Beschäftigung zu erhalten. Für das deutsche Bildungs- und Ausbildungssystem sind – trotz der Stärken der dualen Ausbildung und des relativ guten Abschneidens im europäischen Vergleich – vor allem die hohe soziale Selektivität sowie die Starrheit und Zertifikatsorientierung symptomatisch. Diese stehen einem offeneren System von Kompetenzorientierung im Wege. Um die Chancen aller jungen, vor allem aber bildungsbenachteiligten Menschen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu verbessern, muss die Anerkennung non-formal und informell erworbener Kompetenzen vor allem in der Berufsbildung verbessert werden. Es gilt, den Fokus stärker auf den Erwerb von Kompetenzen außerhalb von formaler Bildung zu richten. Die Projektgruppe PINK (Projektgruppe informell und non-formale Kompetzenten) legt ein neues Eckpunktepapier vor, das genau an diesem Punkt ansetzt. Es beschreibt ein mögliches Verfahren, um Kompetenzen anzuerkennen. Wie sieht ein solches Verfahren aus und welchen organisatorischen Rahmen braucht es?

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Nationaler Bildungsbericht 2016

Seit 2006 erscheint alle zwei Jahre ein nationaler Bildungsbericht. Am 16. Juni 2016 wurde der Bildungsbericht 2016 veröffentlicht. Der Bericht stellt die verschiedenen Bereiche des Bildungssystems in einem Zusammenhang dar. Übergreifende Herausforderungen im deutschen Bildungssystem werden daraus abgeleitet. Der Bericht legt Zahlen von 2012 bis 2014 zu Grunde. Es wird erneut deutlich, dass „eine Schere“ im Bildungssystem klafft. Immer noch entscheidet soziale Herkunft zu sehr über möglichen Bildungserfolg. Bei den Abschluss- und Abgängerquoten an Schulen bleibt der Trend zu höheren Schulabschlüssen ungebrochen. Dennoch bleiben viele Schüler/-innen , vor allem mit Migrationshintergrund, zurück. Junge Menschen mit Migrationshingergrund leben häufiger in Risikolagen. Zudem wurden 3 % aller eingeschulten Kinder 2014 direkt in eine Förderschule eingeschult. Nur in den Stadtstaaten hat sich der Anteil inklusiver Beschulung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf erhöht. Die Autorengruppe mahnt an, die formal gering oder nicht Qualifizierten künftig besonders in den Blick bildungspolitischer Maßnahmen zu nehmen.

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