Schlagwort: Ausbildung

Eine Herausforderung nicht nur für die Bildungspolitik

In einer Sonderveröffentlichung bwpa@Spezial legen Lothar Reetz und Werner Kuhlmeier eine Ausarbeitung zum Problem der Ausbildungsreife vor: Ausbildungsreife ist die zentrale Zielkategorie des berufswahlvorbereitenden Lernens in der Sekundarstufe I; sie stellt gewissermaßen die „Eintrittskarte“ in die Berufsausbildung dar. Die Klärung dieser Funktion macht es erforderlich, das Konstrukt der Ausbildungsreife genauer zu bestimmen. „Ausbildungsreife“ wird bedingt durch unterschiedliche Interessen nicht eindeutig definiert. Die unterschiedlichen Interessen, die mit der Verwendung des Begriffs „Ausbildungsreife“ verfolgt werden, spiegeln sich vor allem in den Einschätzungen wider, die die Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen den jeweiligen Ursachen der Disparitäten auf dem Ausbildungsplatzmarkt zuschreiben. Ausbildungsreife wird in der Regel über eine Auflistungkompetenzorientierter Persönlichkeits- und Leistungsmerkmale beschrieben. Die Feststellung von Merkmalen der Ausbildungsreife ist valide vor allem über Situationsaufgaben mit einem konkreten Berufsbezugmöglich. Situationsaufgaben stellen dabei einen authentischen episodischen Kontext her, in den die Jugendlichen sich hineinversetzen und ihre persönlichen Erfahrungen reaktivieren können.

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Verdrängen Abiturienten Hauptschüler vom Ausbildungsmarkt?

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat analysiert, ob Hauptschüler von Abiturienten bedingt durch die doppelten Abiturjahrgänge, verdrängt werden. Die BIBB-Analyse vergleicht Situation in den Jahren 2010 und 2012. In diesem Zeitraum gab es doppelte Abiturjahrgänge in Hamburg (2010), Bayern und Niedersachsen (2011) sowie Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Bremen (2012). Auf dem Ausbildungsmarkt hat trotz doppelter Abiturjahrgänge kein Verdrängungsprozess zuungunsten von Bewerberinnen und Bewerbern mit maximal Hauptschulabschluss stattgefunden. Im Vergleich der Jahre 2010 und 2012 haben die Aussichten auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz für Hauptschülerinnen und Hauptschüler nicht ab-, sondern zugenommen. Demnach erhöhte sich der Anteil der Bewerber/-innen mit maximal Hauptschulabschluss, die im jeweiligen Vermittlungsjahr erfolgreich in eine betriebliche Ausbildung einmündeten, um 4,4 Prozentpunkte von 27,0 % im Jahr 2010 auf 31,4 % im Jahr 2012. Nach wie vor hatten Hauptschüler/-innen aber die mit Abstand geringsten Aussichten auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz. In die Analysen fließen nur die Daten der Jugendlichen ein, die bei der BA als ausbildungssuchend registriert sind und die über die notwendige Ausbildungsreife und Berufseignung verfügen.

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Ausbildungsbilanz 2013: immer weniger Betriebe bilden aus

Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) legt Ausbildungsbilanz 2013 vor: Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist 2013 auf einen historischen Tiefstand gefallen. Sowohl das Ausbildungsplatzangebot als auch die Ausbildungsplatznachfrage gingen im Vergleich zum Vorjahr zurück. Zugleich nahmen die Passungsprobleme zu: ein höherer Anteil des betrieblichen Ausbildungsangebots blieb unbesetzt, und mehr Ausbildungsplatznachfrager blieben bei ihrer Ausbildungsplatzsuche erfolglos. Insgesamt verschlechterte sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt zu Lasten der Jugendlichen. Zum Stichtag 30. September 2013 gingen knapp 84.000 Bewerber/-innen leer aus. Die gute Konjunktur wird nicht flächendeckend in Beschäftigung und Ausbildung umgesetzt. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen fliehen aus der Ausbildung.

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Aktuelle Herausforderung für den Übergang Schule-Beruf

Berufs- und Wirtschaftspädagogik online legt Publikation zu den Rahmenbedingungen und aktuellen Herausforderungen am Übergang Schule-Beruf vor: Berufliche Ausbildung findet im Kontext gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen statt, die Zugangswege, institutionelle Angebote und curriculare Strukturen der beruflichen Bildung beeinflussen. Während in den letzten beiden Dekaden der Zugang zur Ausbildung und die Benachteiligung bestimmter Gruppen am Ausbildungsmarkt die bildungspolitischen und wissenschaftlichen Diskussionen beherrschten, bestimmt nunmehr vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung die Sorge um den Fachkräftenachwuchs die Diskussionen. Die demografische Entwicklung hat auf die berufliche Bildung sowohl direkte Effekte als auch indirekte Effekte, die vor allem in der sozialen, bildungsbezogenen und ethnischen Zusammensetzung der Ausbildungsnachfrager ihren Ausdruck finden. Da sich demografische Entwicklungen regional sehr verschieden darstellen, sind auch regionalspezifische Konsequenzen für die Ausbildungsmärkte und die Sicherung des Fachkräftenachwuchses nötig.

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Kann Inklusion im dualen System gelingen?

Friedrich Ebert Stiftung analysiert die Chancen der Inklusion gering qualifizierter Jugendlicher in die duale Ausbildung: Die duale Berufsausbildung ist ein herausragendes Basisqualifikationssystem. Ihre Leistungsfähigkeit gilt es deshalb weiter zu steigern. Ohne zusätzliche Anstrengungen und Maßnahmen werden am Ende des Jahrzehnts Fachkräfte fehlen. Damit das nicht passiert, muss sich Wirtschaft noch stärker als bisher geringqualifizierten Jugendlichen zuwenden und ihnen eine Ausbildungschance geben.

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Behinderte Jugendliche werden zu selten im Betrieb ausgebildet

Deutscher Gewerkschaftsbund legt Ausarbeitung zur Ausbildungsplatzsituation behinderter Jugendlicher vor: Junge Menschen mit einer Behinderung absolvieren nur selten eine Berufsausbildung im Betrieb. Die Chancen von benachteiligten Jugendlichen am Ausbildungsmarkt waren in den vergangenen Jahren sehr schlecht, da es viele Bewerber und zu wenig Ausbildungsplätze gab. Auch momentan bildet insgesamt nur knapp jeder vierte Betrieb aus. Behinderte junge Menschen haben hier das Nachsehen. Die Hürden für eine betriebliche Ausbildung sind für behinderte Jugendliche oft sehr hoch. Stellenausschreibungen, Bewerbungsverfahren und die Ausbildung selbst sind zu selten auf ihre individuellen Fähigkeiten ausgerichtet. Unternehmen und behinderte junge Menschen haben bisher zu wenig Erfahrung im Umgang miteinander. Um die Chancen behinderter junger Menschen am Arbeitsmarkt zu verbessern, muss ihre Ausbildung künftig zu deutlich höheren Anteilen in den Unternehmen stattfinden. Da es vielfältige und individuelle Fördermöglichkeiten für die Unternehmen gibt, liegen die Barrieren für die Teilhabe junger Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben offenbar auch in den Köpfen der Beteiligten.

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Ausbildungsgarantie für alle Jugendlichen

Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit macht sich stark für eine Ausbildungsgarantie: Eine Ausbildungsgarantie würde jungen Menschen, die keinen Ausbildungsplatz finden, weil sie über keine oder lediglich eine niedrige formale Qualifikation verfügen, neue Möglichkeiten eröffnen, einen anerkannten Berufsabschluss zu erreichen. Mit der Aufnahme einer Ausbildungsgarantie in das Regierungsprogramm würde eine notwendige Weichenstellung für eine kohärente Förderung am Übergang Schule-Beruf erfolgen, die zukünftig verhindert, dass junge Menschen langfristig ohne berufliche Qualifikation bleiben.

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