In diesen Wochen beginnen wieder rund 700.000 junge Menschen in Deutschland eine betriebliche oder schulische Berufsausbildung. Etwa zwei Drittel von ihnen werden eine duale Berufsausbildung, ein Drittel eine schulische Ausbildung beginnen. Auffallend ist allerdings, dass der Anteil der jungen Frauen – trotz verschiedener bundespolitischer Initiativen wie der des Girls’Day – an den neu aufgenommenen dualen Berufsausbildungen sinkt. 2016 hatte er mit 39,8 Prozent einen historischen Tiefstand erreicht. Bei den schulischen Berufsausbildungen im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialbereich sind hingegen die Frauen mit knapp 78 Prozent an den neu aufgenommenen Berufsausbildungen besonders stark vertreten. Was aber heißt das für die Ausbildungsförderung von jungen Frauen, wenn sich unterstützende Maßnahmen zur Erleichterung der Ausbildung, zur schulischen und sozialpädagogischen Hilfestellung, zur Unterstützung der beteiligten Betriebe ausschließlich auf die betrieblichen Ausbildungsverhältnisse beziehen, wenn nach dem Motto verfahren wird: „Duale Ausbildung hat Vorfahrt“? Der Paritätische Gesamtverband fordert in einem Zwischenruf ein bildungspolitisches Umdenken in der Berufsausbildung. Duale und vollzeitschulische Berufsausbildung verdienen die gleiche Wertschätzung. Der Paritätische fordert daher allen jungen Menschen eine Berufsausbildung zu ermöglichen, die ihren Fähigkeiten und Wünschen entspricht.