Hartz IV: Mehr Menschen im Langzeitbezug bei weniger Förderung
Mehr als zwei Drittel der über 4,2 Millionen „Hartz IV-Empfänger“ zwischen 17 Jahren und dem Rentenalter zählen zu den Langzeitbeziehern. Gemessen am Rückgang der Arbeitslosenzahlen
Mehr als zwei Drittel der über 4,2 Millionen „Hartz IV-Empfänger“ zwischen 17 Jahren und dem Rentenalter zählen zu den Langzeitbeziehern. Gemessen am Rückgang der Arbeitslosenzahlen
NRW Sozialministerium legt Untersuchungsergebnisse zu Ursachen und Auwirkungen von Sanktionen vor: Bundesweit ist die Sanktionierten-Quote von 2007 bis 2012 angestiegen. In NRW liegt der Anstieg unter dem Bundesdurchschnitt (Anstieg von 2,3 % im Jahr 2007 auf 3,4 % im Jahr 2012). Es bestehen Unterschiede zwischen unter 25-jährigen Leistungsberechtigten (U 25) und den über 25-Jährigen (Ü 25): Im Bereich U 25 kommt es im Vergleich zu Ü 25 vermehrt zum Abbruch von Maßnahmen und zu mehr MeIdeversäumnissen; der vollständige Entfall von Leistungen wird bei U 25 oft bewusst in Kauf genommen (48 %). Bei einer Sanktionshöhe von über 10 % bestehen hinsichtlich der seelischen und körperlichen Befindlichkeit Unterschiede zwischen Sanktionierten und Nicht-Sanktionierten. Unter 25-Jährige haben bei einer vollständigen Leistungskürzung signifikant höher seelische Probleme als Nicht-Sanktionierte und schätzen ihren Gesundheitszustand negativ ein. Viele der Befragten stellen ihre Verschuldungssituation in einen direkten Zusammenhang mit der erfahrenen Leistungsminderung (insgesamt 43 % U 25 und 41 % Ü 25). Die verstärkten Leistungseinschränkungen können methodisch gesprochen nicht zwingend als Auswirkung der Leistungsminderung angesehen werden, die Sanktionierten selbst sehen aber sehr deutlich einen kausalen Zusammenhang zwischen Sanktion und finanziellen Engpässen.
IAB untersucht Auswirkungen von Sanktionen auf Jugendlichen: Eigentlich soll die Grundsicherung das soziokulturelle Existenzminimum sicherstellen. Doch hält man sich nicht an Termine oder die Eingliederungsvereinbarung, werden Sanktionen verhängt. Sanktionierte müssen dann bis zu drei Monate unterhalb des Existenzminimus leben. Besonders hart trifft das Jugendliche unter 25 Jahren. Sie werden häufiger und gleichzeitig härter sanktioniert als ältere Arbeitslose. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat eine qualitative Untersuchung durchgeführt, was diese Sanktionspraxis für den Lebensalltag junger Menschen bedeuten kann.
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat eine neue Studie zur Kinderarmut vorgelegt: Ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland fordert eine umfassende Veränderung politischer Rahmenbedingungen, um die Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes. Als Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut werden vor allem gefordert, einkommensschwache Familien und deren Kinder mit Lehrmittelfreiheit (97 Prozent), kostenfreiem Essen in Schule und Kita (86 Prozent) und auch kostenfreien Beteiligungsmöglichkeiten an Bildung, Kultur und Sport (81 Prozent) sowie kostenlosen Ganztagsbetreuungen in Schulen und Kitas (84 Prozent) zu unterstützen. In der Bevölkerung werden solche Maßnahmen der Kostenbefreiung als außerordentlich wichtig eingeschätzt. Auch bei der Frage der Finanzierung der notwendigen Maßnahmen gibt es eine große Übereinstimmung: 66 Prozent der Bundesbürger wären bereit, mehr Steuern zu bezahlen, wenn damit das Problem der Kinderarmut in Deutschland wirksam bekämpft würde. Pfr. Simon Rapp – BDdKJ-Bundespräses und BAG KJS-Vorsitzender – stellt in Deutschland ein strukturelles Problem fest. Kind oder Jugendlicher zu sein oder Kinder zu haben ist das größte Armutsrisiko. Dabei wird Armut vererbt. Diejenigen, die in prekären Verhältnissen aufwachsen, haben ungleiche Chancen auf Bildungserfolge und gesellschaftliche Teilhabe.
Das Landesarbeitsgericht Niedersachsen-Bremen hat entschieden, dass Unionsbürger, die sich zum Zweck der Arbeitsuche in Deutschland aufhalten, keinen Anspruch auf Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach
Eine ehemalige Fallmanagerin im Jobcenter hat eine Petition beim Deutschen Bundestag eingereicht. Damit sich das Parlament verpflichtend mit dem Anliegen „Arbeitslosengeld II – Abschaffung der
Pläne der Bundesagentur für Arbeit (BA) sehen vor, Mehrbedarfszuschläge für Alleinerziehende im Hartz-IV-Bezug zu streichen. Um Arbeitsanreize zu schaffen, sollen nach den Ideen der Bundesarbeitsagentur
Die Initiative Armut hat in Deutschland ein junges Gesicht. Gerade junge Erwachsene auf dem Weg in ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben sind am stärksten betroffen.
Auch wenn Armut in der öffentlichen Diskussion heute kein Tabu-Thema mehr ist, bleiben Betroffene aus Scham vielfach im Hintergrund. In Deutschland leben viele Menschen in
Der Katholische Frauenverband IN VIA kritisiert die einseitige öffentliche Wahrnehmung der Situation junger Frauen und fordert eine verlässliche Finanzierung von Mädchensozialarbeit. Mädchen und junge Frauen