Schlagwort: Bildung

Schulische Vorbildung Geflüchteter

Welche schulische Vorbildung bringen Geflüchtete für die Berufsausbildung mit? Nach Herkunftsland, besuchten Schulen oder Fluchtdauer kann diese sehr unterschiedlich sein. Fehlende Sprachkenntnisse sowie fehlende Abschlüsse
erschweren den Einstieg in eine Ausbildung oder Arbeit und damit die (berufliche) Integration in Deutschland. Dr. Friedel Schier vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gibt in einem Beitrag einen Überblick über vorliegende Daten zur Schulbildung Geflüchteter und zieht daraus Schlussfolgerungen. Schier regt an, die berufliche Bildung von Geflüchteten weitgehend auf non-formalen Kompetenzen aufzubauen.

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Junge Menschen sind zunehmend besser gebildet als ihre Eltern

Wie viel junge Menschen verdienen, hängt stark von ihrer Bildung ab. Je höher das Bildungsniveau, desto höher ist in der Regel auch das Einkommen: 31,5 Prozent der Personen ohne einen beruflichen Abschluss zählen in Deutschland zu den Einkommensschwachen, unter den Hochschulabsolventen sind es lediglich 7,4 Prozent. Die gute Nachricht: Immer mehr junge Menschen sind auf einem höheren Bildungsniveau als ihre Eltern. Wie IW-Berechnungen auf Basis von Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) zeigen, erreichen mehr als 29 Prozent der 35- bis 44-Jährigen eine höhere Qualifizierung als ihr Vater, 40 Prozent liegen über dem der Mutter. Für die zukünftige Entwicklung des Bildungsstandards sei nicht allein die Qualität des Bildungssystems ausschlaggebend. Ein entscheidender Faktor werde auch die Integration sein. „Umso wichtiger ist es, die Zugezogenen in die Schul- und Arbeitswelt zu integrieren und ihnen so die Möglichkeit zu geben, einen Beruf auszuüben“, so Wido Geis, Wirtschaftsexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft.

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Chancengerechtigkeit ist keine Realität

Bildungschancen für Schüler in Deutschland sind besser geworden, variieren jedoch stark nach Bundesland. Die Unterschiede sind teilweise groß und wachsen weiter. Zu diesem Ergebnis kommt der neue „Chancenspiegel“, den die Bertelsmann Stiftung zusammen mit der Technischen Universität Dortmund und der Friedrich-Schiller-Universität Jena veröffentlichte. Negative Tendenzen beschreibt der Bericht bei der Zahl der Schulabbrecher mit ausländischen Wurzeln und bei Schülern mit Förderbedarf. Die Chancen benachteiligter Schüler haben sich laut Bericht ebenfalls verbessert, blieben aber eine Herausforderung. Neuntklässler aus sozio-ökonomisch schwächeren Haushalten lägen in ihrer Lesekompetenz weiterhin rund zwei Schuljahre hinter ihren Klassenkameraden aus privilegierteren Haushalten zurück. Der „Chancenspiegel“ analysiert, wie gerecht und leistungsstark das jeweilige Schulsystem der Bundesländer ist. Bildungsforscher vergleichen dafür die Durchlässigkeit der Schulsysteme sowie die Möglichkeiten der Schüler, sich gut ins Schulsystem zu integrieren, fachliche Kompetenzen zu entwickeln und gute Abschlüsse zu erhalten. Der aktuelle Chancenspiegel zieht eine Bilanz für die Jahre 2002 bis 2014. Die Untersuchung macht unmissverständlich klar, von vergleichbaren Kompetenzen und Chancen kann über die sechzehn Bundesländer hinweg keine Rede sein.

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Ausgaben für die Bildung Geflüchteter rechnen sich

Investitionen in die Integration von Geflüchteten sind gut angelegtes Geld. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Die Forscher simulieren die fiskalpolitischen und gesamtwirtschaftlichen Effekte von Investitionen in die Integration der Flüchtlinge, die im Jahr 2015 zugewandert sind. Die Studie beruht auf einem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales finanzierten Forschungsprojekt, das die gesamtwirtschaftlichen und fiskalischen Wirkungen der Flüchtlingszuwanderung aus dem Jahr 2015 bis zum Jahr 2030 analysiert. 2015 wurden 890.000 neu zugezogene Flüchtlinge in Deutschland gezählt.

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Jugendliche zweifeln Chancengleichheit im Bildungssystem an

Dasss das deutsche Bildungssystem allen jungen Menschen gleiche Chancen eröffnet, zweifeln Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 un 21 Jahren an. Ein repräsentative Umfrage im Auftrag von Stifterverband, SOS-Kinderdörfer weltweit und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) bestätigte das. Mehr als die Hälfte der Befragten glaubt nicht an Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem (52 Prozent). Dabei variieren die Einschätzungen deutlich. Besonders jüngere Befragte mit geringerem Bildungsgrad zeigen sich weniger skeptisch. So schätzen mehr als zwei Drittel der Haupt- und Realschüler die Bildungschancen aller als gleich ein. Aus Sicht der Jugendlichen beeinflussen die eigene Motivation (92 Prozent), die Zuwendung und Unterstützung der Eltern (88 Prozent) sowie die Qualität der Schule und Lehrer (87 Prozent), die Bildungschancen entscheidend. Dass die Herkunft einen großen Einfluss hat, glauben hingegen nur 31 Prozent der Befragten.

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Neue Maßnahmen für kulturelle außerschulische Bildung bis 2020 fordern

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert seit dem Jahr 2013 außerschulische Maßnahmen der kulturellen Bildung für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche. Damit soll der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg abgeschwächt werden. Immer noch haben Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Elternhäusern weniger Zugang zu außerschulischen kulturellen Bildungsangeboten. Dabei fördern solche Angebote die individuelle Entwicklung sowie die gesellschaftliche Teilhabe in besonderem Maße. Für die Jahre 2018-2022 schreibt das BMBF eine Förderung neuer Maßnahmen und Projekte in dem Programm „Kultur macht stark“ aus. Bewerben können sich Programmpartner auf Bundesebene. Diese sind verantwortlich für die Umsetzung ihres Konzeptes auf lokaler Ebene.

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