Die OECD nimmt die Bildungssituation in den Blick
Hohe Beschäftigungsquoten und eine starke Ausrichtung auf die Bedarfe der Digitalisierung stärken den Innovationsstandort Deutschland. Der diesjährige OECD-Bericht „Bildung auf einen Blick 2016“, der von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland (KMK) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) am 15. September 2016 gemeinsam mit der OECD vorgestellt wurde, bescheinigt Deutschland ein zukunftsweisendes Bildungssystem. „Der Übergang von Bildung in das Berufsleben funktioniert in Deutschland so gut wie in fast keinem anderen Land“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. Die stellvertrende DGB-Vorsitzende Elke Hannack kritisierte: „Man kann nicht in Sonntagsreden die Bedeutung der beruflichen Bildung in Deutschland bejubeln, während die OECD eine Einkommensschere zwischen Akademikern und beruflich Qualifizierten erkennt. Es reicht nicht, dass Bundesregierung und Arbeitgeber in Hochglanzkampagnen für eine Berufsausbildung im Betrieb werben. Nur wer jungen Menschen gute Karriereperspektiven und einen anständigen Lohn bietet, wird diese auch für eine berufliche Ausbildung gewinnen können.“ Bei aller Freude bleibt die Tatsache bestehen, dass fast zwei Millionen junge Menschen keine abgeschlossene Ausbildung haben. Rund 270.000 Jugendliche sind in Maßnahmen des Übergangssystems. Diese Zahl bleibt trotz sinkender Schülerzahlen konstant.