Schlagwort: Armut

Obdachlosigkeit junger Menschen verhindern – mehr Sozialwohnungen bauen

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. forderte zum Tag der Wohnungslosen den Ausbau sozialen Wohnraums, denn die Anzahl an Wohnungslosen steigt stetig an. Auch Jugendliche sind davon betroffen. Für das Jahr 2018 ist mit über 540.000 Wohnungslosen Menschen zu rechnen, so die Prognose der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. Eine gesetzlich verankerte Datenerhebung zu dieser Problematik gibt es bis heute nicht. NRW ist das einzige Bundesland, das eine Wohnungslosenstatistik führt. „Die Situation ist alarmierend“, stellt Lisi Maier fest, Vorsitzende BAG KJS. Maier mahnt politisch Verantwortliche auf allen Ebenen, sich mit der komplexen Problematik auseinander zu setzen.

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Entwicklung der Mieten beschleunigt soziale Spaltung

Haushalte an der Armutsgrenze müssen fast 40% ihrer Einkünfte für die Miete ausgeben. Haushalte mit überdurchschnittlichem Einkommen wenden dagegen nur 17% für die Bruttokaltmiete auf. Dies ist ein Ergebenis einer Mikrozensus-Auswertung im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung. Untersucht wurde die Mietsituation in 77 deutschen (Groß)Städten. Etwa 1,3 Millionen Großstadt-Haushalte haben nach Abzug der Mietzahlung nur noch ein Resteinkommen, das unterhalb der Hartz-IV-Regelsätze liegt, stellen die Forscher von der Humboldt-Universität Berlin fest. Das Team um den Stadtsoziologen Dr. Hendrik Lebuhn belegt, dass Menschen mit geringeren Einkommen generell pro Kopf weniger Wohnfläche zur Verfügung haben und in schlechter ausgestatteten Wohnungen leben und das, obwohl sie im Mittel eine weitaus höhere Mietbelastungsquote als wohlhabendere Haushalte zu tragen haben. Denn oftmals sind auch für Wohnungen mit geringerem Standard relativ hohe Mieten zu zahlen sind.

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Entwicklung von Arbeitsverhältnissen und Einkommen

Nicht alle in Deutschland haben vom Beschäftigungsboom der letzten Jahre gleich profitiert. Trotz deutlichem Rückgang der Arbeitslosigkeit sind die Einkommen heute ungleicher verteilt als noch vor 20 Jahren. Die Ungleichheit hat zugenommen. In unteren Einkommensschichten sind Niedriglöhne und atypische Beschäftigung weiter verbreitet als früher, während reguläre Arbeitsverhältnisse in den oberen Einkommensschichten häufiger sind als vor 20 Jahren. Die Erwerbstätigkeit insgesamt stieg an, während sich Arbeitszeiten zunehmend ausdifferenzierten.

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Aufruf für mehr soziale Gerechtigkeit

Die Veranstalter des Armutskongresses sehen Deutschland als ein gespaltenes Land. Jede und jeder Sechste ist von Armut und Ausgrenzung betroffen, während sich ein kleiner Teil der Gesellschaft finanziell immer weiter absetzt. Sie beklagen, dass das gesellschaftliche Gesamtvermögen zunehmend zulasten der Schwachen und zugunsten der Reichen verteilt wird. Den politischen Entscheidungsträgern wird fehlender Mut vorgeworfen, sich mit den Topverdienenden und Besitzenden großer Vermögen anzulegen. Dringend notwendige soziale Strukturveränderungen würden nicht entschlossen genug angegangen. Es fehle der Wille, Geld für eine offensive Sozialpolitik in die Hand zu nehmen. Eine Vielzahl von Verbänden hat sich daher zu einem gemeinsamen Aufruf entschlossen: Umsteuern: Armut stoppen – Zukunft schaffen Für sie ist die soziale Schieflage in Deutschland ist nicht hinnehmbar. Soziale Ungleichheit beeinflusst die gesellschaftlichen Entscheidungsprozesse und gefährdet die Demokratie. Daher fordern sie eine starke Sozialpolitik, eine Infrastruktur, die allen offen steht und den Mut, Reichtum dahin umzuverteilen, wo er dringend benötigt wird.

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Alle Kinder und Jugendliche in Deutschland haben ein Recht auf faire Teilhabe

Rund 100 Tage vor der Bundestagswahl ruft UNICEF Deutschland die Parteien dazu auf, sich für das Recht aller Kinder in Deutschland auf faire Teilhabe einzusetzen. Denn leider ist Deutschland nicht für alle Kinder gerecht. Gerecht meint ein Aufwachsen in Freiheit und Verantwortung mit Möglichkeiten die Zukunft aktiv mitgestalten zu können. Als ein Indikator für „Gerechtigkeit“ wird in der Regel der Anteil der Kinder, die in relativer Armut leben – das heißt, denen weniger als 50 (relative Armut) oder 60 Prozent (Armutsgefährung) des Median-Einkommens zur Verfügung stehen – genannt. Er misst die allgemeine sozioökonomische Ungleichheit und die Verteilung des Wohlstands in der Gesellschaft. In einer Analyse für UNICEF Deutschland hat der bekannte Mikrosoziologe Professor Hans Bertram umfangreiche empirische Daten zum materiellen Wohlbefinden und zu Bildungschancen besonders benachteiligter Kinder (also derjenigen in relativer Armut oder in Armutsgefährdung) in Deutschland ausgewertet. Basis für seine Analyse sind u.a. das EU-Haushaltspanel und die EU-SILC-Daten von Eurostat sowie die Luxembourg Income Study und der Mikrozensus.

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