Schlagwort: Chancengerechtigkeit

Wieder schlechtere Ausbildungschancen für junge Migranten

Die Suche nach einem Ausbildungsplatz ist für junge Migrantinnen und Migranten in den Jahren 2004 bis 2016 deutlich weniger erfolgreich gewesen als für Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Nur 29% der Ausbildungsstellenbewerber/-innen mit Migrationshintergrund sind 2016 in eine duale Berufsausbildung eingemündet, gegenüber 47% der Bewerber/-innen ohne Migrationshintergrund. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Ursula Beicht weist in einem entsprechenden Fachbeitrag im Internet darauf hin, dass es nach Herkunftsregion der jungen Bewerber/-innen nochmals große Unterschiede gibt. Insbesondere für Jugendliche, deren Familien aus der Türkei oder arabischen Staaten stammen, ist es schwer, eine Ausbildungsstelle zu finden. Im Jahr 2016 mündeten nur 22% der Bewerber/-innen türkisch-arabischer Herkunft in eine duale Ausbildung ein. Demgegenüber waren 30% der Jugendlichen mit Herkunft aus osteuropäischen Staaten beziehungsweise der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) und 27% derjenigen mit südeuropäischer Herkunft bei der Ausbildungssuche erfolgreich.

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Jungen Geflüchteten durch Ausbildung eine Perspektive bieten

Die konfessionellen Jugendhilfeverbände in Bayern fordern eine deutliche Verbesserung der Bedingungen zur Integration junger Geflüchteter. Insbesondere für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sei durch die Praxis der Asylverfahren eine Integration nicht einfach. Eine Perspektive zu haben halten die Jugendhilfeverbände (Evangelische Jugendsozialarbeit Bayern (ejsa), Landesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen (LVkE), evangelische Erziehungsverband in Bayern (eev) und Katholische Jugendsozialarbeit Bayern (KJS) für die wichtigste Voraussetzung für Integration. Deshalb fordern sie, Beschäftigungserlaubnisse, Ausbildungen und Maßnahmen der Bundesagentur für Arbeit für alle Geflüchteten. Jungen Geflüchteten durch Ausbildung eine Perspektive bieten will auch der Caritasverband im Erzbistum Köln. Er appellierte an die Arbeitgeber in NRW mehr Flüchtlinge auszubilden. „Ausbilden ist besser als aussortieren“, findet Caritas-Direktor Frank Johannes Hensel.

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Gemeinsames Sozialwort der Jugend

Als Antwort der Jugend auf die Sozialinitiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland im Jahr 2014 legen die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ein gemeinsames Sozialwort der Jugend vor. Unter dem Leitgedanken „… damit die Welt zusammen hält“ positionieren sich die beiden großen kirchlichen Jugendverbände mit dem Sozialwort im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 zu aktuellen politischen Fragen. Sie entwickeln zugleich ‐ vor dem Hintergrund christlicher Werte ‐ visionäre Ideen für die Themenfelder: Teilhabe und Freiheit, Sozialwelt, Eine gemeinsame Welt und die weltweite Friedensordnung, Europa, Umwelt und Nachhaltigkeit, Arbeitswelt, Bildung, Medien und Vielfalt – all das, was unsere Welt zusammen hält. Damit die Forderungen aus dem gemeinsamen Sozialwort der Jugend von möglichst vielen Menschen verstanden und nachvollzogen werden können, sind sie auch in einfacher Sprache erschienen. Eine Arbeitshilfe zum Sozialwort, die Kinder‐ und Jugendgruppen aber auch Schulklassen mit praktischen Beispielen, Gruppenstundenentwürfen und Materialien in ihrer Arbeit zum Thema unterstützen will, wurde auch veröffentlicht.

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Chancengerechtigkeit ist keine Realität

Bildungschancen für Schüler in Deutschland sind besser geworden, variieren jedoch stark nach Bundesland. Die Unterschiede sind teilweise groß und wachsen weiter. Zu diesem Ergebnis kommt der neue „Chancenspiegel“, den die Bertelsmann Stiftung zusammen mit der Technischen Universität Dortmund und der Friedrich-Schiller-Universität Jena veröffentlichte. Negative Tendenzen beschreibt der Bericht bei der Zahl der Schulabbrecher mit ausländischen Wurzeln und bei Schülern mit Förderbedarf. Die Chancen benachteiligter Schüler haben sich laut Bericht ebenfalls verbessert, blieben aber eine Herausforderung. Neuntklässler aus sozio-ökonomisch schwächeren Haushalten lägen in ihrer Lesekompetenz weiterhin rund zwei Schuljahre hinter ihren Klassenkameraden aus privilegierteren Haushalten zurück. Der „Chancenspiegel“ analysiert, wie gerecht und leistungsstark das jeweilige Schulsystem der Bundesländer ist. Bildungsforscher vergleichen dafür die Durchlässigkeit der Schulsysteme sowie die Möglichkeiten der Schüler, sich gut ins Schulsystem zu integrieren, fachliche Kompetenzen zu entwickeln und gute Abschlüsse zu erhalten. Der aktuelle Chancenspiegel zieht eine Bilanz für die Jahre 2002 bis 2014. Die Untersuchung macht unmissverständlich klar, von vergleichbaren Kompetenzen und Chancen kann über die sechzehn Bundesländer hinweg keine Rede sein.

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Allen jungen Menschen Teilhabe ermöglichen – Grundlagenpapier der BAG KJS zum Bundestagswahljahr

Ein wesentliches Ziel der Jugendsozialarbeit in katholischer Trägerschaft ist es, allen jungen Menschen Teilhabe zu ermöglichen und Jugendarmut zu verhindern. Jugendliche ohne Schulabschluss oder Berufsausbildung sind von Arbeitslosigkeit und Armut und damit von Wohnungslosigkeit besonders bedroht. Der beste Schutz gegen Armut ist ein existenzsicherndes Einkommen, welches gerade in Deutschland wesentlich vom Bildungsniveau abhängig ist. Doch im Bildungssystem gehen Jugendliche aus sozial schwachem Umfeld oder mit Migrationshintergrund noch immer viel zu oft verloren und sind von Teilhabe ausgeschlossen. Aus Sicht der Jugendsozialarbeit steht das Festhalten an dem verschärften Sanktionsrecht für junge Menschen im SGB II einer zentralen Zielsetzung der gerade beschlossenen SGB II-Reform entgegen. Denn mit dem neuen § 16h SGB II sollen insbesondere Jugendliche mit besonderen Problemlagen besser erreicht werden. Eine gute Ausbildung und die Aussicht auf ein existenzsicherndes Einkommen sind Grundvoraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe. Daher fordert die BAG KJS, das Recht auf einen Ausbildungsplatz mit einem anerkannten Ausbildungsabschluss gesetzlich zu verankern. Diese Ausbildungsgarantie soll für alle in Deutschland lebenden jungen Menschen gelten.

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