Schlagwort: Armut

Soziale Ungleichheit wächst rasant

Die weltweite soziale Ungleichheit wächst einem Bericht zufolge rasant. Nach einer Oxfam-Studie besaßen die acht reichsten Männer der Welt im Jahr 2016 mit insgesamt 426 Milliarden US-Dollar mehr als die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Oxfam-Chefin Winni Byanyima nannte die ungleiche Verteilung obszön. Politiker und Experten äußerten sich besorgt über die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. Die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam fordert einen weltweiten Mindeststeuersatz für Konzerne, die Schließung von Steueroasen, Transparenz bei Gewinnen und Steuerzahlungen internationaler Konzerne sowie Steuern auf sehr hohe Einkommen und Vermögen. In Deutschland haben laut Oxfam 36 Milliardäre mit insgesamt 297 Milliarden US-Dollar so viel Vermögen wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) sagte: „Die Ränder der Gesellschaft fransen aus.“ Zwar gehe die Schere zwischen Arm und Reich in Deutschland nicht weiter auseinander, doch der Abstand der unteren Einkommensgruppen zur Mitte werde auch hierzulande größer. Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, bezeichnete den Bericht als alarmierend. „Eine weitere Verschärfung der Ungleichheit ist Auslöser für zahlreiche Konflikte“, sagte die SPD-Politikerin den Tageszeitungen des RedaktionsNetzwerks Deutschland. Der Fraktions-Vize der Linkspartei, Klaus Ernst, sagte: „Dieses abartige Ausmaß an Ungleichheit gefährdet unsere Demokratie, ist Ausdruck eklatanten Politikversagens und nicht länger hinnehmbar.“ Auch das katholische Hilfswerk Adveniat befürchtet eine wachsende Gefährdung des sozialen Friedens. Der Soziologe Oliver Nachtwey warnte vor antidemokratischen Haltungen als Reaktion auf Ungleichheit. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert als Reaktion auf die Oxfam-Studie steuerpolitische Änderungen.

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Privaten Reichtum umverteilen

Ein Bündnis aus Sozialverbänden, Gewerkschaften und der Nationalen Armutskonferenz fordert die Umverteilung des Reichtums in Deutschland. Nötig seien „entschlossene Maßnahmen gegen Ausgrenzung, mehr soziale Sicherheit

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Mehr Geld – mehr politischer Einfluss

Der im Frühjahr 2017 erscheinende Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung soll sich vertieft mit dem Thema Reichtum befassen. Das federführende Arbeitsministerium wollte die bislang dünne Datenbasis erweitern und „Fragen von gesellschaftlicher Macht durch Reichtum“ untersuchen. Dazu Antworten zu liefern wurde die Universität Osnabrück – Fachbereich 1 Kultur- und Sozialwissenschaften – beauftragt. Die Wissenschaftler kommen zu einem eindeutigen Ergebnis: Zum einen sinkt die politische Partizipation mit sinkendem Einkommen und beruflichem Status. Zum anderen fanden die Forscher herhaus: Wer mehr Geld hat, dessen Interessen werden bei politischen Entscheidungen stärker berücksichtigt. Reiche finden in der Politik mehr Gehör. Dies gilt besonders für die Themenfelder „Wirtschaft und Finanzen“ sowie „Arbeit und Soziales“ die wiederum in hohem Maße Auswirkungen auf die soziale Ungleichheit haben. Die Organisation LobbyControl kritisiert, dass diese Erkenntnisse aus dem aktuelle Entwurf des Armuts- und Reichtumsberichts gestrichen wurden. Auf einer Internetseite stellt das Arbeits- und Sozialministerium vielfältiges Datenmaterial zu den Themen Armut und Reichtum bereit. Auch die Forschungergebnisse aus Osnabrück sind dort eingestellt. Leider sehr versteckt und nicht unmittelbar zu finden.

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Stellungnahmen zum 5. Armuts- und Reichstumbericht der Bundesregierung

Der Entwurf des 5. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung zeigt erneut, dass in Deutschland eine große Zahl von Menschen ein hohes Armutsrisiko aufweist. Die Zahlen haben sich seit dem letzten Bericht sogar leicht erhöht. Besonders bedenklich ist, dass die verfügbaren Daten darauf hindeuten, dass die Zahl der Wohnungslosen zugenommen hat. Der Bericht zeigt auch erneut den engen Zusammenhang von schlechten Bildungschancen und Armut. Trotz steigender Ausgaben im Bildungsbereich sind Bildungsaufstiege vom niedrigsten zum höchsten Bildungsstatus weiterhin eher selten und werden nur von 10 Prozent der Kinder von Eltern mit niedrigem Bildungsstatus erreicht. Der Aufstieg aus unteren Positionen in der Gesellschaft wird durch ein geringes Bildungsniveau und einen fehlenden Berufsabschluss, geringen Beschäftigungsumfang oder Arbeitslosigkeit sowie die alleinige Erziehungsverantwortung für Kinder erschwert. Bei einer insgesamt erfolgreichen Beschäftigungspolitik gibt es weiterhin eine hohe Sockelarbeitslosigkeit bei Langzeitarbeitslosen. 46,3 Prozent der Hartz IV Beziehenden sind länger als vier Jahre im Leistungsbezug. Auch wenn der Bericht damit alarmierende Fakten belegt, lassen konkrete Handlungsvorschläge auf sich warten. Das Problem der „verdeckten Armut“ greift der Bericht nicht auf. Das Ausmaß der Vermögensungleichheit berücksichtigt der Bericht unzureichend. Den „Jugendsozialarbeit News“ liegen Stellungnahmen des Deutschen Caritasverbandes und des Paritätischen vor, die in Auszügen vorgestellt werden.

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Arbeitslosigkeit und geringes Einkommen sind Hauptgründe für Armut

Der fünfte Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung liegt in einer Entwurfsfassung vor. Die Inhalte stimmen nicht erfreulich: Die Armut in Deutschland wächst. Besonders betroffen sind alleinerziehende Mütter und Junggesellen. Als Grund für den Anstieg von Armut führt der Bericht die zunehmende Einkommensarmut auf. Unplanbare Lebensereignisse führen zu Überschuldung. Im Jahr 2015 waren 2,05 Millionen Haushalte von Überschuldung betroffen. Auch die Zahl der Wohnungslosen steigt an. Der Bericht spricht von einem Anstieg um 80.000 Menschen auf bundesweit etwas 335.000 Wohnungslose. Häufig entscheide zudem der Wohnort darüber, ob jemand am Wohlstand teilhabe. Ausbildungslosigkeit und Erwerbslosigkeit zählen zu den größten Armutsrisiken.

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Aktionsplan gegen Kinderarmut

Die Fraktion Die Linke fordert die Bundesregierung auf, „umgehend einen mehrjährigen und umfassenden Aktionsplan gegen Kinderarmut“ aufzulegen. Besondere Berücksichtigung sollen dabei Alleinerziehende, kinderreiche Familien und

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