Kinder und Jugendliche: Mehr Armut neben Hartz IV – Armutsgefährdungs- und SGB II-Quoten
2,5 Millionen (18,9 Prozent) der etwa 13,2 Millionen Kinder und Jugendlichen im Alter von unter 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland waren im Jahr 2012
2,5 Millionen (18,9 Prozent) der etwa 13,2 Millionen Kinder und Jugendlichen im Alter von unter 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland waren im Jahr 2012
Die Armut von Kindern und Jugendlichen ist nach wie vor eins der prägendsten und gravierendsten Probleme in Deutschland. Je nach Erfassung oder statistischer Auswertung ist bis zu jedes fünfte Kind von Armut bedroht oder betroffen. Nach der Entwicklung der Kinderarmut und Maßnahmen dagegen erkundigte sich die LINKE bei der Bundesregierung. In ihrer Antwort verweist diese immer wieder auf den 4. Armuts- und Reichtumsbericht, räumt jedoch ein, dass im Jahr 2010 rund eine Million Kinder unter 18 Jahren armutsgefährdet waren. Bei Kindern mit Migrationshintergrund betrug das Armutsrisiko mehr als 50 Prozent.
Junge Mütter wünschen sich ein unterstützendes Umfeld, gute berufliche Perspektiven und eine verlässliche Kinderbetreuung. Der katholische Frauenfachverband IN VIA begrüßt daher den geltenden Rechtsanspruch auf
„Frauen sind immer noch besonders häufig von Armut bedroht, obwohl sie oft neben der Sorge und Pflege innerhalb der Familie erwerbstätig sind“, sagt Anke Klaus,
Die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen plädieren für eine Überarbeitung des Armuts- und Reichtumsberichts: Die Grünen kritisieren an dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, dass seine Aussagekraft über die tatsächlichen Lebenslagen in Deutschland ungenügend sei, weil er mehrere Vorgaben über die Berichterstattung missachte und unzulänglich umgesetzt sei. Deshalb fordert die Fraktion, dass die ursprünglichen Vorgaben zur Berichterstattung künftig konsequent und verbindlich umgesetzt werden. Die Vergleichbarkeit der Berichte soll untereinander gewährleistet sein, damit die Beurteilung der Wirkungsweisen und Effizienz der Instrumente zur Armutsbekämpfung möglich ist. Außerdem soll der Bericht konkrete Handlungsempfehlungen ableiten und nicht nur reine Sachstandbeschreibungen vorlegen. Sozialverbände, Wissenschaftler und Praktiker sollen in die Berichterstattung mit einbezogen werden und ihre Impulse verbindlich in die Berichterstattung integriert werden.
BAG KJS veröffentlicht Kommuniqué „Gemeinsam Ausgrenzung verhindern.“: Die 18- bis 24-jährigen sind mit 23,4 Prozent die am stärksten von Armut bedrohte Altersgruppe. Über 1,5 Millionen junge Menschen bis 35 Jahre sind ohne Ausbildung. Ein Großteil Jugendlicher, die sich mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit (BA) um einen Ausbildungsplatz bemüht haben, scheinen verschollen. Über rund 96.000 von ihnen liegen der BA keine Informationen über den Verbleib vor und zunehmend junge Menschen geraten in die Wohnungslosigkeit. Dagegen will die Initiative Jugend(ar)mut etwas unternehmen. Die Jugendarmutskonferenz 2013 hat ausgehend von diesen Problemlagen in einem Abschlusskommuniqué Herausforderungen und Handlungsansätze formuliert.
529.371 erwerbsfähige Leistungsberechtigte (Arbeitslosengeld II) waren im Jahr 2012 mindestens einmal von einer Hartz-IV-Sanktion betroffen. Diese von der Statistik der Bundesagentur für Arbeit ermittelte „Anwesenheitsgesamtheit:
SPD-Fraktion übt Kritik an der Armuts- und Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung: In einem Antrag fordert sie politische Konsequenzen aus der Berichterstattung zu ziehen. Sie wirft der Bundesregierung vor, im aktuellen Bericht eine „geschönte Präsentation der sozialen Verhältnisse“ der „nüchternen Analyse“ vorgezogen zu haben. Die Sozialdemokraten die bessere Einbindung eines Beraterkreises für mehr Transparenz im Entstehungsprozess des Berichts. Sie verlangen eine stärkere Nutzung vorhandenen Datenmaterials zur Genderfrage und zum Reichtum, eine Vernetzung mit Ergebnissen anderer Berichterstattungen und eine Ausweitung des Berichts auf Fragen wie: Wem nützen gesellschaftlich notwendige Dienstleistungen? Wer nutzt bestehende Teilhabechancen nicht und warum? Was bedeuten Leistungseinschränkungen und Privatisierung für die Lebenslagen verschiedener Bevölkerungsgruppen?
Als Antwort auf den 4. Armuts- und Reichtumsbericht bedürfe es eines gesetzlichen Mindestlohn, bessere Angebote von Qualifizierungsmaßnahmen, mehr Angebote zu Ganztagsbetreuung oder einen Rechtsanspruch auf berufliche Qualifikation.
Deutschland soll eine nationale Strategie zur Verringerung von Armut und Ausgrenzung vorlegen. Diese soll sowohl jährliche als auch mehrjährige qualitative Ziele und Maßnahmen enthalten. Damit
Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit kritisieren die prekären Arbeitsbedingungen vieler Frauen. Politik, Wirtschaft und Tarifpartner sind