Armut hat ein junges Gesicht
Die Bundesregierung hat den 5. Armuts- und Reichtumsbericht beschlossen. Dieser belegt, dass Deutschland ein gespaltenes Land ist. Einkommen und Vermögen ungleich verteilt. Die Armutsquote verharrt auf hohem Niveau. Manche Personengruppen sind besonders häufig von Armut und Ausgrenzung bedroht. Dazu zählen insbesondere Kinder und Jugendliche. 3,7 Millionen unter 18-Jährige haben schlechte Startchancen; Armut und Arbeitslosigkeit der Eltern sind die Hauptprobleme. Über 1,5 Millionen 18- bis 25-Jährige sind von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen oder bedroht. Jeder fünfte junge Mensch wächst in Armut auf und hat mit den Folgen zu kämpfen. Durch die Chancenungerechtigkeit in Schule und Ausbildung verfestigen sich finanzielle, soziale und emotionale Armutsverhältnisse. Die betroffenen Jugendlichen werden von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossen. Bildung und Ausbildung sind zu stark von der sozialen Herkunft abhängig. Die besonders harten Sanktionen gegenüber jungen Menschen im Hartz IV-Bezug verschärfen die Lage und können zu Obdachlosigkeit führen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. macht sich seit langem für die Bekämpfung von Jugendarmut stark. Als Reaktion auf den 5. Armuts- und Reichtumsbericht fordert die BAG KJS Chancengerechtigkeit für alle jungen Menschn. Dazu trüge ein gesetzlich verankertes Recht auf Ausbildung, die Entschärfung des Sanktionsrechts im SGB II und eine stärkere Berücksichtigung der Belange Benachteiligter in politischen Entscheidungen bei – so führt die BAG KJS in Ihrem aktuellen Positionspapier aus.