Entwicklung der Mieten beschleunigt soziale Spaltung
Haushalte an der Armutsgrenze müssen fast 40% ihrer Einkünfte für die Miete ausgeben. Haushalte mit überdurchschnittlichem Einkommen wenden dagegen nur 17% für die Bruttokaltmiete auf. Dies ist ein Ergebenis einer Mikrozensus-Auswertung im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung. Untersucht wurde die Mietsituation in 77 deutschen (Groß)Städten. Etwa 1,3 Millionen Großstadt-Haushalte haben nach Abzug der Mietzahlung nur noch ein Resteinkommen, das unterhalb der Hartz-IV-Regelsätze liegt, stellen die Forscher von der Humboldt-Universität Berlin fest. Das Team um den Stadtsoziologen Dr. Hendrik Lebuhn belegt, dass Menschen mit geringeren Einkommen generell pro Kopf weniger Wohnfläche zur Verfügung haben und in schlechter ausgestatteten Wohnungen leben und das, obwohl sie im Mittel eine weitaus höhere Mietbelastungsquote als wohlhabendere Haushalte zu tragen haben. Denn oftmals sind auch für Wohnungen mit geringerem Standard relativ hohe Mieten zu zahlen sind.