Junge Flüchtlinge als Herausforderung für die Jugendsozialarbeit
Von den circa 1,1 Millionen Flüchtlingen, die nach Aussagen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge 2015 nach Deutschland gekommen sind, sind 29 % unter 18 Jahren und 26 % zwischen 18 – 25 Jahre alt, also über die Hälfte sind jung (unter 25 Jahre). Da im Jahr 2015 über 50% der Asylanträge anerkannt worden sind und sich die Anerkennungsquote aktuell noch höher bewegt, ist davon auszugehen, dass ein Großteil dieser jungen Menschen im Land bleiben wird. Die sozialen Dienste der Kirche und die Jugendsozialarbeit stellen sich aktuell darauf ein. Prof. Dr. Nausikaa Schirilla von der Katholischen Hochschule Freiburg beschreibt einige Anforderungen an die Jugendsozialarbeit angesichts der neuen Flüchtlingszuwanderung. Sie kritisiert dabei die Reduktion von Flüchtlingen auf die Opferrolle und damit verbundene Passivität. Stattdessen zeigten sie viel Eigenaktivität, seien oft ehrgeizig und motiviert und bewiesen eine große Fähigkeit, sich an neue soziale und politische Gegebenheiten anzupassen. Auch ethische Fragen der Migration besitzen eine Relevanz für die soziale Arbeit und dürfen nicht ausgeblendet werden.