Deutschland als Mitgestalter internationaler Migrationspolitik
Eine nachhaltige globale Migrationspolitik kann dazu beitragen, dass Migration positive Entwicklungseffekte für Herkunfts- und Zielländer und für die Migranten selbst erzielt (Triple Win). Globale Migrationspolitik ist bislang allerdings nur Stückwerk. Ein verbindliches Regelwerk zur globalen Gestaltung von Migration gibt es nur im Ansatz. Dieser „Flickenteppich“ muss hinsichtlich des Fairness-Gedankens in der Migrationsgestaltung weiterentwickelt werden. Die Studie des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung, bietet eine Bestandsaufnahme des internationalen Systems der Global Migration Governance an und nimmt darin eine aktuelle Standortbestimmung für Deutschland vor. Die Studie konstatiert, dass sich Deutschland in der internationalen Migrationspolitik seit einigen Jahren – fast unbemerkt von der Öffentlichkeit – von einem zurückhaltenden Beobachter immer mehr zu einem Global Player mit Gestaltungsanspruch entwickelt. Damit Deutschland in Zukunft sein Gewicht und seinen Einfluss im aufgeklärten Eigeninteresse einsetzen kann, um neue institutionelle Strukturen zu schaffen und die Spielregeln im Sinne von Triple Win weiterzuentwickeln, wird ein Weg vorgeschlagen, der von Maßnahmen auf nationaler Ebene über konkrete Formen bilateraler Zusammenarbeit bis zur Neuordnung der institutionellen Architektur auf globaler Ebene reicht.