Schlagwort: Flüchtlinge

Bildungspolitische (Sofort-)Maßnahmen für Flüchtlinge und Asylsuchende

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ein Paket bildungspolitischer Maßnahmen für Flüchtlinge und Asylsuchende vorgestellt. Die Vermittlung der deutschen Sprache als Schlüssel zur Integration steht im Mittelpunkt der Vorschläge. Die GEW sieht den Bund in der Pflicht, den größten Teil der Kosten für die Programme zu stemmen. Das Menschenrecht auf Bildung gelte für alle Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen – ohne Ausnahme und ungeachtet ihres Aufenthaltsstatus. Neu Zugewanderte sollen schnell die deutsche Sprache erlernen, um alle Bildungsangebote wahrnehmen zu können. Kitas, Schulen, Berufsschulen, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen müssten jetzt so ausgestattet werden, dass Flüchtlinge und Asylsuchende eine individuelle und bedarfsgerechte Sprachbildung erhalten. Mit einem Sofortprogramm müssten Lehrkräfte für „Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache“ qualifiziert werden. In der Erwachsenenbildung müssten die Integrations- und Sprachkurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge ausgebaut werden. Die GEW rechnet in den nächsten zwölf Monaten bundesweit mit rund 300.000 zusätzlichen Schülerinnen und Schülern, die allein oder mit ihren Eltern geflüchtet sind. Um diesen Kindern und Jugendlichen ein qualitativ gutes Schulangebot zu machen, seien gut 8.000 Lehrkräfte je 100.000 Schüler zusätzlich notwendig. Schulen brauchten jedoch nicht nur mehr Lehrkräfte, sondern multiprofessionelle Teams, um unterschiedlichen Problemlagen der Kinder gerecht zu werden. Zu diesen Teams gehörten beispielsweise Schulpsychologen, -sozialarbeiter und -pädagogen sowie Erzieherinnen und Erzieher.

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Flüchtlingsschutz stärker europäisieren

Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) legt Leitlinien zur Flüchtlingspolitik in Europa vor: Die aktuelle Flüchtlingskrise erfordert eine faire Verteilung von Flüchtlingen in Europa, an der sich alle Mitgliedstaaten beteiligen. Dazu gehört auch die Einführung eines dauerhaften und für alle Mitgliedstaaten verbindlichen Verteilungsmechanismus. Das bestehende flüchtlingspolitische Instrumentarium der EU seider aktuellen Krise nicht gewachsen. Erforderlich seien daher sowohl Sofortmaßnahmen als auch eine strukturelle und erst mittelfristig wirksame Weiterentwicklung des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS). „Wir brauchen dringend eine stärkere Europäisierung des Flüchtlingsschutzes. Es kann nur eine gemeinsame europäische Antwort auf die aktuelle Flüchtlingskrise geben“, sagte Prof. Dr. Christine Langenfeld, Vorsitzende des SVR. Entscheidend sei ein dauerhafter und verbindlicher Verteilungsmechanismus für unstrittig schutzbedürftige Flüchtlinge, an dem sich alle Mitgliedstaaten beteiligen. Ausnahmen könnten nur aus triftigen Gründen zugelassen werden, die mit den Werten der EU in Einklang stehen. Die betroffenen Staaten müssten das dann aber finanziell ausgleichen. Bis zur nächsten Sitzung des EU-Innenministerrats am 8. Oktober müsse dringend ein Konsens gefunden werden. Die Asylkrise ist eine Nagelprobe für die EU. Die Zeit ist zu ernst für weitere Unentschlossenheit.“ Sollte keine Einigung gefunden werden, wird sich auch der Druck auf die Freizügigkeit nach den Schengen-Regeln weiter verstärken. Dies wäre ein gewaltiger Rückschritt.

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Versorgung unbegleiteter, minderjähriger Flüchtlinge

Das Gesetz zur bundesweiten Umverteilung von minderjährigen Flüchtlingen tritt voraussichtlich am 1. Januar 2016 in Kraft. In der nächsten Kalenderwoche soll das Gesetz im Bundestag beraten werden. Die Bundesfachverbände für Erziehungshilfen BVkE, EREV, AFET und der Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge e.V. haben zum aktuellen Gesetzesentwurf einen offenen Brief an die politischen Vertreterinnen und Vertreter formuliert. Sie plädieren für eine gute Versorung im Rahmen der Jugendhilfe, die die individuelle Lebenssituation berücksichtigt. Von politischen Vertretern fordern die Verbände, sich für eine Gleichbehandlung aller Kinder und Jugendlichen und eine Stärkung der Rechte der UMF einzusetzen. Den jungen Flüchtlingen, die in der Bundesrepublik eine neue Zukunft suchen, sollte auch aufgrund des demografischen Wandels eine schulische und berufliche Perspektive für einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland geboten werden. In diesem Feld besteht erheblicher Handlungsbedarf.

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Mehr Aufmerksamkeit für geflüchtete Mädchen und junge Frauen

Bei der Tagung „Geflüchtete Mädchen und junge Frauen im Spannungsfeld von Fluchterfahrung, Aufenthaltsrecht und Jugendhilfe“ am 23. und 24. Juni in Hamburg stand die spezifische Situation von Mädchen und jungen Frauen mit Fluchterfahrungen im Mittelpunkt. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit, die Bundesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik, die Landesarbeitsgemeinschaft Mädchenpolitik Hamburg und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften wollten mit dieser Veranstaltung erreichen, dass die Situation und der besondere Schutz- und Hilfebedarf von geflüchteten Mädchen und jungen Frauen stärker in das Bewusstsein all derer rückt, die für die Aufnahme und Begleitung von jungen Flüchtlingen zuständig sind. Denn: Bisher wird der spezifischen Situation von geflüchteten Mädchen und jungen Frauen zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das gilt auch für die Kinder- und Jugendhilfe.

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