Im Zeitraum 2010 bis 2014 fand auf der Insel Rügen ein Modellversuch zur Entwicklung und Erprobung eines inklusiven Förderkonzepts für Schülerinnen und Schüler mit einem besonderen Förderbedarf in den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und emotional-soziale Entwicklung statt. Bisherige Beschulungsformen wie Diagnoseförderklassen (DFK), Sprachheilgrundschulklassen und Lese-Rechtschreibklassen bzw. Leseintensivmaßnahmen oder Förderschulklassen wurden nicht mehr eingerichtet, stattdessen wurde versucht, alle Kinder mit besonderen Förderbedarfen in der jeweils wohnortnahen Grundschule angemessen zu fördern. Das dabei auf Rügen erprobte Konzept basiert auf dem US-amerikanischen Response to Intervention-Ansatz, der die Elemente Mehrebenenprävention, evidenzbasierte und datengeleitete Praxis miteinander verbindet. Dieser Ansatz gilt international als wissenschaftlich bewährt. Das Rügener Inklusionsmodell (RIM) bzw. das Praxisprojekt Präventive und integrative Schule auf Rügen (PISaR) ist der erste flächendeckende Versuch der Nutzung des RTI-Ansatzes in Deutschland.