Autor: Silke Starke-Uekermann

Deutscher Gewerkschaftsbund macht Vorschläge zur Arbeitsmarktpolitik

Der deutsche Arbeitsmarkt ist gespalten: Die Beschäftigung ist stark gestiegen und die Arbeitslosigkeit deutlich gesunken. Das ist erfreulich. Andererseits arbeiten weiterhin Millionen Menschen in Leiharbeit, befristeter Beschäftigung, in Minijobs oder in unfreiwilliger Teilzeit unter prekären Verhältnissen. Der Anteil der atypisch Beschäftigten stagniert auf einem erschreckend hohen Niveau von gut 20 Prozent. Der fünfte Armutsbericht der Bundesregierung belegt: Die Armutsquote verharrt auf hohem Niveau – trotz Beschäftigungszuwachs. Das heißt, die Löhne sind in diesen neuen Beschäftigungsverhältnissen oftmals zu niedrig, um aus der Armut heraus aufzusteigen und in Richtung der Wohlstandsnormalität zur Mitte der Gesellschaft hin aufholen zu können. Zudem sind einige Personengruppen von den positiven Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt abgekoppelt. Die Chancen etwa von Langzeitarbeitslosen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, haben sich nicht verbessert. Das nimmt der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zum Anlass ausgewählte „Baustellen“ der Arbeitsmarktpolitik näher zu beleuchten. Zu jedem dieser Themen schlägt der DGB Lösungen vor.

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Neuer Höchststand von Kindern im SGB II-Bezug

Der Anteil der Kinder in Deutschland, deren Eltern Hartz IV beziehen, hat einer Datenauswertung zufolge einen neuen Höchststand erreicht. 14,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland erhalten Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II, wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung mitteilte. Insgesamt seien rund 1,95 Millionen Kinder und Jugendliche betroffen. Das seien über 110.000 Kinder oder 0,8 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Das WSI hatte Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zur finanziellen Situation von Kindern in SGB II-Haushalten ausgewertet. Mit einer Verzögerung sei es zu einer starken Zunahme der Zahl ausländischer Kinder im SGB-II-System gekommen. Diese Zahl habe sich seit Dezember 2011 von 291.373 auf 583.639 verdoppelt.

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Die Armutsspirale durchbrechen

Junge Menschen ohne Abschluss oder Ausbildung sind besonders von Arbeitslosigkeit und Hartz IV bedroht. Die soziale Herkunft bestimmt immer noch maßgeblich die Bildungschancen in Deutschland und damit auch das Armutsrisiko „Die neu gewählten Abgeordneten des 19. Deutschen Bundestages müssen die Jugendarmutsspirale in Deutschland endlich durchbrechen.“, mahnt Lisi Maier an, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V.

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Über 3 Millionen haben einen Nebenjob

Mehr als drei Millionen Erwerbstätige in Deutschland haben laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zusätzlich zu ihrer Hauptbeschäftigung einen Nebenjob. Oft sei dabei der Hauptjob eine Teilzeitstelle. Überdurchschnittlich häufig seien unter den Menschen mit mehreren Jobs Frauen, ausländische Staatsangehörige und Personen mittleren Alters. Meistens wird eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit mit einem Minijob kombiniert. Zwei geringfügige Beschäftigungen dagegen kombinierbar vor allem Jüngere bis 24 Jahre. Gerade Geringverdiener nutzen einen Nebenjob, um das Haushaltseinkommen abzusichern.

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In Deutschland ist die Armut oft weiblich

Die Armutsrisikoquote von Frauen ist höher als die von Männern. Oft liegt Armut von Frauen darin begründet, dass sie Kinder erziehen oder Angehörige pflegen, in Teilzeit oder in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Frauen werden arm, weil sie weniger verdienen als Männer, vor allem in den schlecht bezahlten Dienstleistungsberufen, die auch daraus resultierenden geringen Rentenansprüchen führen in die Altersarmut. Besonders betroffen sind Alleinerziehende mit einer Armutsrisikoquote von 43,8 Prozent; 90 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Die Nationale Armutskonferenz und die Landeskonferenzen wollen, dass endlich was passiert und sich die Situation von Armut betroffener Frauen verbessert. Mit einem gemeinsamen Aufruf wenden Sie sich an die Politik. Zeitgleich informieren sie in einer neuen Broschüre über die Vielfältigkeit der Armutslagen von Frauen in Deutschland.

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Schulnoten, Arbeits- und Sozialverhalten sind entscheidende Auswahlkriterien

Welche Anforderungen stellen Betriebe an Bewerberinnen und Bewerber mit mittlerem Schulabschluss? Eine Betriebsbefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) zeigt: Schulnoten, Bewertungen des Sozialverhaltens und unentschuldigte Fehltage beeinflussen die Bewerberbewertung unabhängig von der Rekrutierungssituation. Gleichzeitig wird deutlich, dass Betriebe mit Rekrutierungsschwierigkeiten etwas eher bereit sind, Bewerber/-innen mit schlechteren Leistungsmerkmalen beim nächsten Auswahlschritt zu berücksichtigen, als Betriebe in günstigerer Ausgangslage. Im Endeffekt aber sind diese Kriterien nach Einschätzung der Betriebe auch bei Problemen auf dem Ausbildungsstellenmarkt unverzichtbar für das erfolgreiche Absolvieren einer betrieblichen Ausbildung. Die Studie liefert damit einen Erklärungsbaustein für die nach wie vor hohe Zahl unbesetzt bleibender Ausbildungsstellen. Für die Studie sollten Betriebe anhand fiktiver Profile von Ausbildungsstellenbewerberinnen und -bewerbern angeben, wie wahrscheinlich es ist, dass diese Bewerber/-innen im weiteren Auswahlverfahren berücksichtigt werden.

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(Kinder)Armut ist in Deutschland oft ein Dauerzustand

Eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung belegt: Jedes fünfte Kind in Deutschland ist jahrelang arm. Beengtes Wohnen, wenig Geld für gesundes Essen, Bildung, Hobbies oder Urlaub und nur geringere Chancen auf gesellschaftlichen Aufstieg. Auch wenn die Grundversorgung meist gelingt, fehlt es diesen Kindern an vielem. Und das bleibt meistens so. Der „Aufstieg“ gelingt nur selten. Wie viele Kinder in armen Verhältnissen leben, ist durch regelmäßige Veröffentlichungen des Statistischen Bundeamtes bekannt. Nun untersuchten die Forscher aber zum ersten Mal über den Zeitraum von 2011 bis 2015 hinweg, wie durchlässig die sozialen Milieus sind, wie leicht oder schwer es also ist, in Armut abzurutschen oder sich aus der Armut wieder emporzuarbeiten. Mit dem Ergebnis, dass in Deutschland rund 21 Prozent aller Kinder und Jugendlichen mindestens fünf Jahre dauerhaft oder weiderkehrend in Armut leben.

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