Deutschland ist ein Zufluchtsland

Der evangelische Kirchentag: „Angekommen. Aufgenommen? – Evangelische Jugendsozialarbeit engagiert sich für junge Flüchtlinge.“

„Ja, wir sind ein Zufluchtsland.“ Diesem Bekenntnis aus der Standortbestimmung der Diakonie Bayern schließt sich die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) aus vollem Herzen an. Dieses Bekenntnis stand auch im Mittelpunkt einer Veranstaltung der BAG EJSA am 4. Juni beim 35. Evangelischen Kirchentag in Stuttgart. Birgit Löwe (Vorstand der Diakonie Bayern und 1. Vorsitzende der Evangelischen Jugendsozialarbeit Bayern) führte in dieser Veranstaltung aus, was dieses „Ja“ im Einzelnen bedeutet.

## „Ja, es ist richtig und gut, dass wir Zuflucht bieten für Menschen, die aus Not und Gefahr zu uns kommen“, sagt Birgit Löwe.
##„Wir sehen junge Flüchtlinge zugleich als Hoffnungsträger, als Menschen mit Fähigkeiten und dem Erfahrungsschatz anderer Kulturen, die das Leben in unserem Land bereichern und ihren Beitrag für die Gesellschaft von morgen, für einen ausgewogenen Altersaufbau und gegen den drohenden Fachkräftemangel leisten können.“
Um die damit verbundenen Herausforderungen annehmen zu können, seien vorausschauendes Handeln und erhebliche Finanzmittel notwendig, so Birgit Löwe. Dies seien Investitionen in die Zukunft unseres Landes.

Herausforderung auch für die Evangelische Jugendsozialarbeit
„Die BAG EJSA nimmt die damit verbundenen Herausforderungen an“, sagt Michael Fähndrich (Geschäftsführer der BAG EJSA). „Beispiele aus der Praxis der evangelischen Jugendsozialarbeit zeigen, wie es gehen kann“. So finden (junge) Flüchtlinge im Projekt „CHAI“ der BruderhausDiakonie in Kirchheim/Teck Beratung und Hilfe. Hier entstand auch der Film „Leben in Deutschland – aus Sicht von Flüchtlingen“, in dem junge Flüchtlinge, die erst seit kurzem in Deutschland sind, eingewanderte Menschen interviewen, die schon seit einigen Jahren hier leben. Der Film liefert einen eindrucksvollen Blick in die Praxis. im Rahmen des Kirchentages wurde der direkte Kontakt zu den Protagonisten ermöglicht. Renate Hirsch (BruderhausDiakonie) stellte die Arbeit in der Beratungsstelle CHAI dar und berichtete über das Film-Projekt.

Mit Schülerinnen und Schülern einer beruflichen Vorqualifizierungsklasse wurde das Projekt umgesetzt. Für den Film interviewten sie Flüchtlinge, die bereits seit einigen Jahren in Deutschland leben. Die Fragen erarbeiteten sie gemeinsam mit den Interview-PartnerInnen.

Vier Protagonisten waren auf dem Kirchentag anwesend. Sie erzählten im direkten Gespräch mit den Besucherinnen und Besuchern darüber, warum und wie sie nach Deutschland kamen, über ihrer ersten Erfahrungen und ihre jetzige Situation. Alle berichteten von einer „verlorenen Zeit“, zu Beginn ihres Lebens in Deutschland – von meist mehreren (bis zu zehn) Jahren, in denen sie mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus noch keine Sprachförderung erhielten, keine Ausbildung machen konnten oder nicht arbeiten durften.

Hier ist in letzter Zeit einiges in Bewegung gekommen, um solche Wartezeiten zu vermeiden. Die Evangelische Jugendsozialarbeit setzt sich gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit dafür ein, dass auch junge Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus erreicht werden und fordert eine umgehende Sprachförderung, die Möglichkeit zur Teilnahme an Jugendintegrationskursen, einen sicheren Aufenthalt während der Ausbildung sowie den Zugang zu allen Unterstützungsleistungen während der Berufsausbildung.“

Der 40minütige Film kann auf Youtube über aufgeführten Link angeschaut werden. Zum Preis von 12,50 Euro ist er als DVD erhältlich. Bestelladresse: BruderhausDiakonie, Fachdienst Jugend Bildung Migration, 72622 Nürtingen, Kirchheimer Straße 60, Fon: 07022 21 75-113, jmd.nt@bruderhausdiakonie.de

Die Positionierung der Diakonie Bayern in voller Textlänge lesen Sie über den aufgeführten Link.

Link: Flüchtlinge in Deutschland

Link: www.bagejsa.de/fileadmin/user_upload/dokumente/pdf/Aktuell/Bayern_ist_ein_Zufluchtsland.pdf

Quelle: BAG EJSA

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