Junge Frauen haben bei der Ausbildungssuche schlechtere Erfolgschancen
Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) untersuchte Erfolgschancen junger Frauen und Männer bei der Einmündung in Ausbildung. Nach wie vor sind berufliche Tätigkeiten und der Arbeitsmarkt in Deutschland stark geschlechtsspezifisch geprägt. Denn obwohl junge Frauen in der Schule besser abschneiden und höhere Schulabschlüsse aufweisen, ist die Suche nach einem betrieblichen Ausbildungsplatz für sie schwieriger als für junge Männer. Junge Frauen konzentrieren sich bei ihrer Berufswahl auf ein sehr enges Spektrum. Sie interessieren sich vorrangig für kaufmännische und Dienstleistungsberufe, gewerblich-technische Berufe kommen für sie kaum in Betracht. Das Berufswahlspektrum junger Männer ist dagegen wesentlich breiter. Die unterschiedlich guten Chancen junger Männer und Frauen auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz lassen sich somit auf die Unterschiede in den beruflichen Wünschen zurückführen. Die BIBB-Untersuchung weist nach, dass die Unterschiede in den Erfolgschancen zwischen Frauen und Männern vor allem auf die unterschiedliche Konkurrenzsituation in den von ihnen bevorzugten Berufen zurückzuführen sind. Denn für Frauen besteht das Problem, dass sie in den favorisierten Dienstleistungs- und kaufmännischen Berufen sehr stark untereinander um die betrieblichen Ausbildungsstellen konkurrieren. Teilweise kommt in diesen Berufen auch noch eine größere Nachfrage vonseiten der Männer hinzu. Männer haben dagegen den Vorteil, dass viele gewerblich-technische Berufe generell eher weniger nachgefragt werden und es hier so gut wie keine Konkurrenz durch Frauen gibt.