Erasmus+ Projekt “The Employable Youth: It Works!” – so funktioniert ein transnationales Projekt auch in Pandemiezeiten

Seit 2019 arbeitet das internationale Erasmus+ Projektnetzwerk „IT WORKS“, zusammengesetzt mit Trägern der beruflichen Bildung und der Jugendsozialarbeit aus sechs europäischen Ländern (Griechenland, Rumänien, GB, Spanien, Schweden, Deutschland). Alle Partnerorganisationen sind Mitglied des Europäischen Netzwerkes für Jugendsozialarbeit, dem YES Forum, welches das Gesamtprojekt koordiniert. Im Fokus des Projektes stehen Angebote der beruflichen Bildung, die mehr Formen der betrieblichen Ausbildung als notwendigen Bestandteil der beruflichen Orientierung und Ausbildung als wichtig erachtet. In den meisten Ländern Europas ist die betriebliche Berufsausbildung nur wenig verankert. Im Laufe des zweieinhalbjährigen Projektes sollen Instrumente entwickelt werden, welche die Beschäftigungsfähigkeit und die sozialen Kompetenzen junger Menschen unterstützen. Dies beinhaltet die Schaffung von Möglichkeiten betrieblicher Praktika für Jugendliche zum einen und zum anderen, die Erweiterung des Fachwissens der Fachkräfte (Jugendarbeiter, Pädagogen, Trainer und Ausbilder), die mit NEETs (schwer erreichbare Jugendliche) arbeiten. Durch Kompetenzaufbau und berufliche Orientierung soll die Vermittlung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen für sozial ausgegrenzte Jugendliche erleichtert werden. Am Ende des Pilotprojektes steht die Entwicklung eines Konzeptes assistierter Ausbildung „Assisted training scheme“, der von Organisationen und Fachkräfte in der beruflichen Bildung in den unterschiedlichen Ländern Europas adaptiert werden kann. Alexander Hauser, Fachreferent „Jugendsozialarbeit & Europa“ im Netzwerk der BAG KJS, beschreibt die – auch zu Pandemiezeiten – erfolgreiche Arbeit des Projekts.

Handbuch und Toolbox liefern wertvolle Tipps für die Praxis

In der ersten Projektphase ist der Plan, dass die Partnerorganisationen vor Ort Methoden, Lernunits und Tools für ein gemeinsames Handbuch zur beruflichen Orientierung von benachteiligten jungen Menschen und zur Qualifizierung von Fachkräften und Bildungspersonal in der Jugendberufshilfe entwickeln. Parallel sollen internationale Trainings für die Fachkräfte angeboten werden und in jedem Partnerland modellhaft eine Gruppe junger Menschen, die sich in der beruflichen Orientierung befindlichen, in betriebliche Praktika vermittelt und begleitet werden.

Das Handbuch und die Toolbox für mehr Beschäftigungsfähigkeit sind kurz vor der Fertigstellung. In den letzten Wochen wurden die entwickelten Instrumente lokalen Expert*innen der Jugendberufshilfe zur Bewertung vorgelegt. In Deutschland hat die BAG KJS zusammen mit der LAG KJS NRW und dem Caritasverband Ludwigsburg diese Diskussionsgruppen organisiert und umgesetzt. Die international gesammelten Ergebnisse fließen wiederum in die Finalisierung des Handbuches und der Toolbox ein. Für die nächste Projektphase hat die BAG KJS die Federführung übernommen. das Ziel ist, gemeinsam mit den Partnerorganisationen, ein Gesamtkonzept eines Assistierten Ausbildungsplanes zu erarbeiten.

Erfolgreiches Arbeiten trotz widriger Umstände

Eigentlich stehen im Zentrum solcher transnationalen Kooperationsprojekte, der persönliche Austausch und das gemeinsame Arbeiten im Rahmen von transnationalen Treffen in den Ländern bei den jeweiligen Partnerorganisationen. Im Februar letzten Jahres konnte noch das Kickoff-Treffen in Athen stattfinden, seither fanden alle transnationalen Treffen online statt. Das in Rumänien vorgesehene Training für Fachkräfte muss ebenfalls auf ein digitales Format umgestellt werden. So gehen leider wesentliche Aspekte, der direkte Austausch und die direkte europäische Erfahrung, des Projektes verloren. Allerdings hat sich gezeigt, dass auch auf digitalem Wege, Projektergebnisse erzielt werden können und die Weiterführung des Projektes, wenn auch mit Einschränkungen, möglich ist. „IT WORKS works“, auch in der Coronapandemie und wer weiß, vielleicht sind bald auch wieder persönliche und physische Netzwerktreffen mit den Partner*innen der beteiligten Organisationen möglich.

Beteiligte Partnerorganisationen:

  • YES Forum – YOUTH AND EUROPEAN SOCIAL WORK FORUM (Stuttgart) – coordinating organization
  • INSTITOUTO EKPAIDEFTIKOU KAI EPAGGELMATIKOU PROSANATOLISMOU (Greece)
  • Centro San Viator (Spain)
  • The Inclusion Network CIC (GB)
  • ASOCIATIA NEVO PARUDIMOS (Romania)
  • Pitea Kommun (Sweden)
  • Bundesarbeitsgemeinschaft Kath. Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e.V. zusammen mit LAG KJS NRW und Caritasverband Ludwigsburg (Germany)

Quelle: Alexander Hauser, Fachreferent „Jugendsozialarbeit & Europa“ im Netzwerk der BAG KJS

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