EU-Jugendpolitik: Vielfältige Beschlüsse des Rates der EU für Bildung, Kultur, Jugend und Sport

Auf ihrer Sitzung am 19. und 20. Mai trafen die Ministerinnen und Minister der EU Entscheidungen zur politischen Teilhabe Jugendlicher, zum Strukturierten Dialog und gegen Schulabbruch. Und sie erklärten „Youth on the Move“ als Maßstab für kommende Programme.

Im Jugendbereich wurde wie erwartet die Ratsentschließung „über die Förderung neuer und wirksamer Formen der Beteiligung aller Jugendlichen am demokratischen Leben in Europa“ beschlossen. In ihr werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, Kinder und Jugendliche für eine politische Beteiligung fit zu machen, mehr Lerngelegenheiten bereitzustellen und sie vermehrt an politischen Entscheidungen zu beteiligen. Die Initiative „Youth on the Move“ wie auch das Programm JUGEND IN AKTION sollten dafür genutzt werden, das zivilgesellschaftliche Engagement und die demokratische Partizipation Jugendlicher zu fördern.

Leitgedanke ist die „transnationale Mobilität zu Lernzwecken“. Mit Mobilität sollen neues Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen erworben werden. Mobilität soll ein „fundamentaler Weg sein, auf dem junge Menschen ihre künftige Beschäftigungsfähigkeit stärken können, aber auch ihre interkulturelle Sensibilität, ihre Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität und aktive Bürgerschaft.“

Damit all diese Vorhaben gelingen, wird den Mitgliedsstaaten von den EU-Bildungsministern ein 11-Punkte-Plan präsentiert: ## Die Mitgliedstaaten sollen Lernmobilität zu fördern und dafür alle EU- und Bologna-Instrumente einsetzen, die mobilitätserleichternd sind, die Qualitätscharta für Mobilität, den Europass, den Youthpass, den Europäischen Qualifikationsrahmen sowie die Europäischen Credit Systeme für die Hochschulbildung und die berufliche Bildung.
## Die Mitgliedstaaten sollen die Informationen zu nationalen, regionalen und lokalen Mobilitätsmöglichkeiten und Förderprogrammen verbessern und jungen Menschen den Zugang dazu durch Webportale oder Informations- und Beratungsstellen erleichtern.
## Die Mitgliedstaaten sollen für internationale Mobilität werben und deren Vorzüge für einen zunehmend globalen Arbeitsmarkt herausstellen. Es soll eine „Mobilitätskultur“ in allen Lernkontexten etabliert werden.
## Der Erwerb von Fremdsprachen soll schon von Kindheit an gefördert werden, die Lehrerausbildung entsprechend verbessert werden und die „digitalen Kompetenzen“ von Jugendlichen sollen deren „virtuelle Mobilität“ erleichtern.
## Natürlich werden auch alle bisherigen Forderungen wiederholt, die administrative oder rechtliche Hindernisse betreffen: Visa-Erleichterungen werden gefordert, eine bessere Kooperation mit Drittländern, geeignete Rechtsrahmen und Sozialversicherungspraktiken. Lernmobilität soll in Curricula und Ausbildungsprogramme aufgenommen werden.
## Die Qualität von Lernmobilität soll verbessert werden, unter anderem durch klarere Verabredungen zwischen Entsende- und Aufnahmeinstitutionen, Feedback-Mechanismen, Beratung und Qualitätsentwicklung.
## Die Anerkennung von Lernerfahrungen, die Validierung und Anerkennung von informellem und nicht formalem Lernen in Jugendarbeit und Freiwilligenarbeit soll verbessert werden.
## Benachteiligte Lernende sollen besonders gefördert werden.
## Netzwerke relevanter Akteure wie Kammern, Unternehmen und Nicht-Regierungsorganisationen sollen Mobilitätsmaßnahmen unterstützen. Die Wirtschaft soll angeregt werden, Plätze für mobile Lerner zur Verfügung zu stellen. Nationale und europäische Programme sollen bei der finanziellen Unterstützung der Lernenden Synergien bilden und die Effizienz von Mobilitätsprogrammen der Mitgliedstaaten soll verbessert werden.
## Multiplikatoren – Lehrkräfte, Ausbilder, Familie, Jugendarbeiter und junge Menschen – sollen andere motivieren und ermutigen. Auch das Personal von Bildungsinstitutionen und der Jugendarbeit soll Lernermobilität als Teil der eigenen professionellen Weiterentwicklung erfahren.
## Das Eurydice-Netzwerk wird einen Monitoringprozess anregen; die Mitgliedstaaten sind aufgefordert, sich zu beteiligen und darüber hinaus über ihre Erfahrungen der Kommission zu berichten.“

http://www.jugendpolitikineuropa.de/
http://www.jugendpolitikineuropa.de/beitrag/mobilmachung-eu-bildungs-und-jugendminister-verabschieden-empfehlungen-zur-mobilitaet-zu-lernzwecken.7529/
http://eacea.ec.europa.eu/education/eurydice/index_en.php

Quelle: Jugendpolitik in Europa; DCV

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