Das Deutsche Kinderhilfswerk hat eine neue Studie zur Kinderarmut vorgelegt: Ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland fordert eine umfassende Veränderung politischer Rahmenbedingungen, um die Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von infratest dimap im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes. Als Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut werden vor allem gefordert, einkommensschwache Familien und deren Kinder mit Lehrmittelfreiheit (97 Prozent), kostenfreiem Essen in Schule und Kita (86 Prozent) und auch kostenfreien Beteiligungsmöglichkeiten an Bildung, Kultur und Sport (81 Prozent) sowie kostenlosen Ganztagsbetreuungen in Schulen und Kitas (84 Prozent) zu unterstützen. In der Bevölkerung werden solche Maßnahmen der Kostenbefreiung als außerordentlich wichtig eingeschätzt. Auch bei der Frage der Finanzierung der notwendigen Maßnahmen gibt es eine große Übereinstimmung: 66 Prozent der Bundesbürger wären bereit, mehr Steuern zu bezahlen, wenn damit das Problem der Kinderarmut in Deutschland wirksam bekämpft würde. Pfr. Simon Rapp – BDdKJ-Bundespräses und BAG KJS-Vorsitzender – stellt in Deutschland ein strukturelles Problem fest. Kind oder Jugendlicher zu sein oder Kinder zu haben ist das größte Armutsrisiko. Dabei wird Armut vererbt. Diejenigen, die in prekären Verhältnissen aufwachsen, haben ungleiche Chancen auf Bildungserfolge und gesellschaftliche Teilhabe.