Gemeinsamer Unterricht von Kindern und Jugendlichen mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf ist in Deutschland noch oft die Ausnahme. Das gilt insbesondere für weiterführende Schulen: Im Bundesdurchschnitt gehen nur knapp 15 Prozent der Schüler mit Förderbedarf (ohne Schwerpunkt geistige Entwicklung) in der Sekundarstufe I auf eine Regelschule – die große Mehrheit besucht separate Förderschulen. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der Ausbau des so genannten inklusiven Unterrichts, zu dem sich Deutschland in internationalen Abkommen verpflichtet hat, insbesondere an weiterführenden Schulen nur langsam voran kommt.
Der Untersuchung zufolge hatten 480.000 Schüler im Jahr 2009 einen sonderpädagogischen Förderbedarf – das sind sechs Prozent aller Schüler in Deutschland. Die inklusive Bildung der Kinder endet meist nach der Kita: Während in Kindertageseinrichtungen 60 Prozent der Kinder mit Förderbedarf gemeinsam mit anderen spielen und lernen, sind es in der Grundschule nur noch 34 Prozent. Beim Übergang in die weiterführende Schule müssen dann viele weitere Kinder aus Mangel an inklusiven Bildungsangeboten an eine Förderschule wechseln.