Bertelsmann Stiftung legte neue Studie vor: Für Deutschland wird erstmals ein kausaler Zusammenhang zwischen unzureichender Bildung und Kriminaltiät nachgewiesen. Dass „Mehr Bildung – weniger Kriminalität“ bedeutet, wurde bereits seit Jahren von Jugendforschern und Politikern behauptet. Doch nun ist es quasi „amtlich“. Die Wirtschaftswissenschaftler Horst Entorf und Philip Sieger von der Universiät Frankfurt am Main vertreten die These: würde die Zahl der Schulabgänger ohne Schulabschluss um einen Prozentpunkt gesenkt, würden Raub- und Erpressungsdelikte um sieben Prozent zurückgehen. Außerdem kommen die beiden Autoren der Studie zu dem Ergebnis, Fälle von Schwerstkriminalität wie Mord und Totschlag hätte es im letzten Jahr 420 weniger gegeben, wenn die Zahl der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss um die Hälfte geringer gewesen wäre. Verstärkte Bildungsmaßnahmen könnten zu Einsparungen der Folgekosten durch Kriminalität führen. Laut konservativen Berechnungen der Forscher betrogen diese Folgekosten rund 1,42 Milliarden Euro pro Jahr. Vor allem die Stadtstaaten würden von verbesserter Bildungschancen profitieren, denn sie haben derzeit die höchsten Kriminalitätskosten pro Einwohner.