Studie: Einkommensschwache leiden besonders unter der Inflation

Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung belegt in seinem neuen Inflationsmonitor, dass Menschen mit geringem Einkommen im Jahr 2022 besonders hart von der Inflation getroffen wurden. Ärmere Familien litten mit 8,8 Prozent am stärksten unter der Teuerung, reiche Singles mit 6,6 Prozent am wenigsten, teilte die gewerkschaftsnahe Stiftung mit. Die durchschnittliche Inflationsrate lag im Jahr 2022 nach neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts bei 7,9 Prozent. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. belegt mit dem Monitor „Jugendarmut in Deutschland 2022“, dass die Gründung eines eigenen Haushalts  für junge Menschen angesichts der Preisexplosionen nahezu unmöglich war und ist. Bei einer Inflation von 19% bei Lebensmitteln und 44% bei Energie gelingt kein Start in ein wirtschaftlich selbstständiges Leben.

Haushalte mit niedrigen bis mittleren Einkommen am stärksten durch die Inflation belastet

Das IMK hat die Belastung durch die Inflation im Jahr 2022 für neun repräsentative Haushaltstypen berechnet. Überdurchschnittlich von der Inflation betroffen waren demnach Alleinerziehende mit mittlerem Einkommen (8,2 Prozent) sowie Familien mit mittleren und Alleinlebende mit niedrigen Einkommen (jeweils 8,1 Prozent). Diese Haushaltstypen verfügten kaum über Reserven, um ihr Konsumniveau aufrechtzuerhalten. Die Alltagsgüter, die sie vornehmlich kauften, seien kaum zu ersetzen. 

Die staatlichen Entlastungsmaßnahmen haben der Stiftung zufolge die Inflation allgemein um einen Prozentpunkt gesenkt und seien in die richtige Richtung gegangen. Allerdings hätten sie die soziale Schere bei der Teuerung nur etwas verkleinern, aber nicht schließen können, bewerten die Forscher*innen des IMK die Maßnahmen. 

Quelle: Hans-Böckler-Stiftung; epd; BAG KJS

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