Verbändebündnis startet Onlinepetition gegen Kinderarmut in Deutschland

Mit einer Online-Kampagne machen Hilfsorganisationen auf Kinderarmut in Deutschland aufmerksam. „Keine Ausreden mehr. Armut von Kindern und Jugendlichen endlich bekämpfen. #stopkinderarmut“, heißt der Leitspruch. Am Dienstag, 6.12.2016, wurde die Petition auf dem Aktions-Internetpostal „Compact“ gestartet.

Initiative gegen Kinderarmut wollen die Verbände nach eigenen Worten „einen breiten Unterstützerkreis gewinnen, der im Wahljahr Druck auf die Parteien macht“. Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes, Thomas Krüger, erklärte, die Kinderarmut in Deutschland sei nach wie vor alarmierend hoch. Den Betroffenen fehle es häufig an Dingen, die für Andere selbstverständlich seien. „Gerade in der Weihnachtszeit wird deutlich, wie groß der Mangel bei armen Familien ist“, betonen die Initiatoren. Der Nikolaus und der Weihnachtsmann machen oft einen Bogen um die Zimmer armer Kinder“, so die Bündnispartner. Im Regelsatz seien nicht einmal die Kosten für Adventsschmuck und Weihnachtsbaum eingerechnet. „Wir sagen: Das darf nicht sein. Gemeinsam müssen wir alles unternehmen, damit Kinder gut aufwachsen können. Jedes Kind ist gleich viel wert.“

Nach Angaben der Initiatoren leben rund drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland in Armut. Es gehe darum, diesen Kindern jetzt ein Leben mit Perspektiven und ohne Ausgrenzung zu ermöglichen: „Wir fordern eine einheitliche Geldleistung für alle Kinder, die das Existenzminimum sichert. Ein gutes Aufwachsen darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen“, fasst der Petitionstext zusammen.

Im Einzelnen stellt die Petition fest: ## Die Hartz IV-Sätze für Kinder sind zu gering. Sie basieren auf ungenauen Rechnungen und willkürlichen Abschlägen.
## Arme Familien müssen mindestens in gleicher Weise gefördert werden, wie Familien mit höheren Einkommen entlastet.
## Staatliche Unterstützung muss einfach gestaltet und leicht zugänglich sein. Derzeit gehen viele Hilfen an den Familien und Kindern,
die diese brauchen, vorbei.

Zu den Initiatoren zählen neben dem Deutschen Kinderhilfswerk der Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln, die Nationale Armutskonferenz, die Arbeiterwohlfahrt, die Diakonie, der Deutsche Kinderschutzbund, der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter sowie das Zukunftsforum Familie. Vielfältige Aktionen sollen die Online-Petition im Wahljahr begleiten.“

Unter www.weact.campact.de/petitions/keine-ausreden-mehr-armut-von-kindern-und-jugendlichen-endlich-bekampfen unterzeichnen Sie die Petition.

Link: www.weact.campact.de/p/kinderarmutbekaempfen

Quelle: Deutsches Kinderhilfswerk; KNA

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