ALFA-Helden informieren über das nachträgliche Lesen- und Schreibenlernen

In Deutschland verfügen 7,5 Millionen Erwachsene oder 14,5 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung über so geringe Lese- und Schreibkenntnisse, dass sie als funktionale Analphabeten gelten. Fast 1,5 Millionen junge Erwachsene im Alter von 18-29 Jahren haben gravierende Probleme mit der Schrift. Funktionaler Analphabetismus ist damit kein Randproblem, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.

Der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung hat mit der Kampagne „iCHANCE – Besser lesen, besser schreiben.“ eine deutschlandweite Informationsoffensive gestartet, um junge Erwachsene für das nachträgliche Lesen- und Schreibenlernen zu motivieren und über das Thema aufzuklären.

Das sind ALFA-Helden.
Im Mittelpunkt der Kampagne stehen drei junge Erwachsene mit Lese- und Schreibschwierigkeiten, die auf www.iCHANCE.de über ihr Leben und ihren Alltag berichten. In biografischen Beiträgen und Interviewsequenzen geben Tobias, Solveig und André persönliche Einblicke in ihre Lebenswelt und antworten auf die gängigsten Fragen zum Lesen- und Schreibenlernen. Die drei ALFA-Helden trauen sich über ihr Problem zu sprechen. Damit wollen sie anderen Betroffenen Mut machen.

Der 21-jährige Tobias aus Duisburg verbessert seine Lese- und Schreibfähigkeiten in seiner Ausbildung. „Leben ohne Lesen und Schreiben – das funktioniert einfach nicht.“ erklärt er seine Motivation. Er weiß aus eigener Erfahrung, dass es viel Mut und auch Arbeit kostet, sich seinen Problemen zu stellen. Und Mut will Tobias auch anderen Betroffenen machen.
Wenn man mit ihm spricht, merkt man, dass er davon getragen wird, sich für Andere stark zu machen.

Solveig (28 Jahre) hat an der Volkshochschule nachträglich das Lesen und Schreiben verbessert. Denn damit hatte sie so ihre Mühen. Nach der ersten Klasse kam sie deshalb sogar auf die Förderschule. Dort hat man ihr zwar viel Unterstützung angeboten, aber die eigene Einsicht „da muss man ja mehr drauf haben, um weiterzukommen“, kam erst nach der Schule.

André (19 Jahre) hat Probleme mit dem Lesen und Schreiben in gemäßigter Form. Ihm wurde eingeredet, dass er es nicht richtig kann. Deshalb traute er sich selbst wenig zu. Aufgeblüht ist er, als er einen speziellen Kurs in seiner Berufsschule besuchte. Dort verbesserte er seine Fähigkeiten schnell: „Du willst halt immer mehr. Immer mehr lesen, immer mehr schreiben, weil du auf einmal Spaß daran kriegst. Weil du es halt irgendwann kannst.“

Hilfe im Internet und am Telefon
Informationen, Hilfe und Beratung zum Lesen- und Schreibenlernen finden junge Erwachsene im Internet unter www.iCHANCE.de. Zudem kann das Portal im Unterricht genutzt werden, weil es viele motivierende Lese- und Schreibanlässe bietet. Am ALFA-TELEFON informiert der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung unter der Nummer 0800 – 53 33 44 55 Betroffene und Vertrauenspersonen über passende Lese- und Schreibangebote für Erwachsene.“

Quelle: Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V.

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