Das Bruttoeinkommen von Frauen hinkt dem der Männer deutlich hinterher – oft auch im gleichen Beruf. Wie aus verschiedenen aktuellen Studien des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin hervorgeht, erreichen Frauen beim gesamten Bruttoeinkommen 51 Prozent des Einkommens der Männer. Dabei sind die Unterschiede besonders groß beim Arbeitseinkommen. Die Lohnlücke, der sogenannte Gender Pay Gap, lag bezogen auf den Stundenlohn zuletzt bei 21 Prozent. Das liegt den Wissenschaftlern zufolge nicht nur an der Berufswahl der Frauen und Männer.
„Unsere Analysen zeigen, dass es auch innerhalb von Berufen mitunter sehr hohe Gender Pay Gaps gibt“, erklärte die DIW-Mitarbeiterin Katharina Wrohlich. So sei bei Verkäufern, Buchhaltern und Bankfachleuten der Unterschied beim Gehalt überdurchschnittlich hoch. Übe ein Mann einen traditionell weiblich geprägten Beruf aus, etwa Sprechstundenhilfe, verdient er laut DIW im Schnitt 43 Prozent mehr als seine Kolleginnen. Arbeite eine Frau dagegen als Metallarbeiterin oder Dreherin, liege ihr Gehalt 28 Prozent unter dem ihrer männlichen Kollegen.
In Berufen die dem Tarifregelwerk des öffentlichen Dienstes zugeordnet sind (z. B. Erzieher/-in) gibt es kaum Gehaltsunterschiede. Die öffentlichen Tarife bieten weniger Spielraum für Gehaltsverhandlungen als die Privatwirtschaft.“
Quelle: DIW; KNA