Alle zwei Jahre findet der Wettbewerb „Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen“ der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung statt. Ausgezeichnet werden allgemeinbildende Schulen der Sekundarstufe I – beispielsweise Gesamtschulen, Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen – die sich in besonderer Weise für die schulische Entwicklung ihrer Schüler einsetzen.
Schulleitungen und Lehrkräfte der Schulen, die sich an dem Wettbewerb beteiligen, wurden online zur Situation an ihrer Schule befragt.
Zwar gibt es häufig eine übergeordnete Schulstrategie, um junge Flüchtlinge gut zu integrieren – dennoch fühlt sich jeder vierte Befragte von dieser Aufgabe überfordert. Der Wunsch nach mehr Unterstützung durch externe Akteure ist groß. Der Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft gehört aktuell zu den großen Herausforderungen an Schulen. Die Umfrage bestätigt dies: 90 Prozent der befragten Lehrer und Lehrerinnen nehmen demnach eine zunehmende Heterogenität in ihrer Schülerschaft wahr.
Trotz des offensichtlich verbreiteten Vorhandenseins einer übergeordneten Schulstrategie gibt es bei der Umsetzung Verbesserungsbedarf: Jede vierte Lehrkraft (26 Prozent) erklärt, sich mit den Herausforderungen überfordert zu fühlen, an Schulen in sozialen Brennpunkten steigt dieser Wert sogar auf 35 Prozent.
Obwohl externe Akteure bereits viel leisten, sind sie nach Ansicht der befragten Lehrkräfte bei der Integration junger Flüchtlinge an Schulen noch stärker gefordert als bisher: 68 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich mehr Unterstützung von außen wünschen. Die Befragten wünschen sich in relativ gleichem Ausmaß mehr Einsatz vom zuständigen Schulamt (59 Prozent), dem zuständigen Kultusministerium (57 Prozent) sowie der Kommune (56 Prozent). Doch auch andere Akteure wie die regionale Wirtschaft (24 Prozent) sowie lokale Bildungseinrichtungen (22 Prozent) und Stiftungen beziehungsweise private Akteure (22 Prozent) sind aus Sicht der Lehrer und Lehrerinnen gefordert.
An die Kommunen wird der Wunsch gerichtet, die Verteilung von jungen Flüchtlingen auf Schulen zielgerichteter mitzusteuern. Kreise und Kommunen sollten sich bei der Verteilung der Flüchtlingskinder daran orientieren, welche Schulen möglichst gut sozial aufgestellt seien, damit Integration gelingen könne.
Mit Blick auf die regionale Wirtschaft wird beispielsweise der Wunsch formuliert, dass diese das Angebot von Praktikums- und Ausbildungsplätzen speziell für junge Flüchtlinge ausweiten und sich auch bei der Finanzierung von Deutschkursen engagieren sollte. „
An der Umfrage beteiligten sich 107 Lehrkräfte.
Quelle: bildungsklick.de; Gemeinnützige Hertie-Stiftung