Sozialpreis „innovatio“ zeichnet Flüchtlingsprojekt aqus

Wie finden sich Flüchtlinge in der neuen Heimat zurecht? Wo müssen sie hin, um Hilfe zu bekommen? Wie funktioniert das mit dem Busfahrplan? Wo kann ich die Sprache lernen? Und wie komme ich mit den Einheimischen in Kontakt?

All diese Fragen versucht das Projekt Projekt „Herzlich Willkommen im Kreis Herzogtum Lauenburg – Ankommen in Gudow“ zu beantworten. Die Mitarbeitenden des Projektes unterstützen seit drei Jahren Flüchtlinge und Asylsuchende in der Aufnahmestelle des Landes Schleswig-Holstein in Gudow. Sie helfen den Flüchtlingen, sich in der neuen Heimat zurechtzufinden. Jeder Flüchtling erhält ein Willkommenspäckchen mit mehrsprachigen Informationen und Hilfsadressen, Busfahrplänen und Spielsachen. Es gibt kostenfreie Deutschkurse für die Erwachsenen und Nachhilfe für die Kinder. Sommerfeste, Ausflüge, Spielnachmittage sowie spezielle Angebote für Mütter und Kinder schaffen ungezwungene Begegnungsmöglichkeiten mit den Gudowern. Die Jugendarbeit und der Sportverein stehen den Flüchtlingen offen.

Durch das Projekt ist es gelungen, die Dorfgemeinschaft für die Begegnung mit den Asylsuchenden zu motivieren, sie für fremde Kulturen zu interessieren und diese als Bereicherung zu erleben. Viele Gudower engagieren sich im Projekt und die Angebote werden gerne von den Asylsuchenden angenommen. Mittlerweile ist das Projekt weit über die Dorfgrenzen bekannt. „Manche Menschen in Deutschland zeigen heftige Widerstände gegenüber Migranten. Mit dem prämierten Projekt werden Wege aufgezeigt, die Vorurteile und das Unwissen, die oft hinter solchen Widerständen liegen, aufzuarbeiten“, würdigt Caritas-Präsident Peter Neher das Engagement. „So wurde die Öffentlichkeit durch das Projekt darauf aufmerksam, dass für Asylbewerber keine Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanziert werden. Das hat dazu geführt, dass inzwischen Teile der Bevölkerung die Sprachkurse finanziell unterstützen.“

Der Sozialpreis innovatio zeichnet Projekt aus Diakonie und Caritas aus, die sich drängender sozialer Probleme annehmen und innovative Lösungen entwickelt haben. “

Quelle: DCV

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