Wie gelingt Berufsvorbereitung zeitgemäß und individualisiert, so dass dem sich verändernden Arbeitsmarkt und den sich wandelnde Lebenssituationen junger Menschen Rechnung getragen wird? Die berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen sollen diesem Anspruch auf Grundlage des neuen Fachkonzepts gerecht werden. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) startete im Frühjahr 2021 einen Prozess zur Weiterentwicklung des BvB-Fachkonzeptes. Bewährte Elemente sollten dabei erhalten werden, neue Entwicklungen, etwa in Zusammenhang mit der Vorbereitung auf einen „Arbeitsmarkt 4.0“, sollten ergänzt werden. Trägerorganisationen und Verbände wurden einbezogen. Nun legte die BA das neue Fachkonzept vor.
Zielbereiche sorgen für mehr Individualität in der Förderung
Die darin neu formulierten Förderzielbereiche bringen einen kompetenzbasierten Förderansatz zum Ausdruck. Daraus leitet sich für die Praxis ab, die bisher üblichen Leistungs- und Verhaltensbeurteilungen anzupassen. Der jeweilige Kompetenzerwerb bzw. -zuwachs der Maßnahmeteilnehmenden muss transparent und nachvollziehbar dargestellt werden.
Digitale Kompetenzvermittlung braucht Ressourcen
Die BA erachtet „digitale Kompetenz“ als eine Grundkompetenz. Das neue Fachkonzept sieht dementsprechend die Vermittlung digitaler Kompetenz vor. Über die notwendige Ausstattung der Träger und die dafür zusätzlich benötigten Ressourcen werden jedoch keine Angaben gemacht. Die Zeit für Auswahl, Erprobung und Implementierung digitaler Tools fehlt in der alltäglichen Praxis und müsste im neuen BvB Fachkonzept berücksichtigt werden. Kosten für digitale Tools, Angebote, Lernspiele müssen von den Trägern eingepreist werden. Das darf sich nicht negativ auf die Bewertung der Angebote im Vergabeprozess der BvB Maßnahmen auswirken.
Quelle: BA