Die Corona-Krise hat die Sozialausgaben in Deutschland auf einen historischen Höchststand getrieben: Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik lenkte der Staat mehr als ein Drittel der gesamten Wirtschaftsleistung in Sozialleistungen. Das zeigt der Entwurf des neuen „Sozialberichts 2021“, den die Bundesregierung voraussichtlich im Juli beschließen will. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hatte darüber am 1. Juli berichtet.
Die sogenannte Sozialleistungsquote – gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) – erreichte dem Berichtsentwurf zufolge im vergangenen Jahr 33,6 Prozent und lag damit um 2,8 Prozentpunkte höher als auf dem Höhepunkt der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009. In absoluten Zahlen belief sich das sogenannte Sozialbudget 2020 auf 1,19 Billionen Euro.
Auch in der Zeit nach der Pandemie wird die Sozialleistungsquote allerdings nicht wieder auf das Vorkrisenniveau sinken, wie eine Prognose in dem Berichtsentwurf zeigt: Trotz des erwarteten Wirtschaftsaufschwungs rechnet die Regierung für das Jahr 2025 mit einer Quote von 32 Prozent. Das wären knapp drei Prozentpunkte mehr als zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts. Drei Prozentpunkte entsprechen derzeit etwa 100 Milliarden Euro pro Jahr.
Quelle: KNA; FAZ