Bildungsungleichheit ist ein strukturell verankertes, ungelöstes und weitreichendes Problem im deutschen Bildungssystem. Es wirkt sich auf die gesamte Gesellschaft aus. Nur selten lassen sich sozioökonomischer Status und Bildungschancen sowie Bildungserfolg und Leistungsniveau entkoppeln. Laut den Linken im Bundestag betrifft die Ungleichheit Chancen auf Zugang zu guter Bildung und Ressourcenmangel gleichzeitig: Während privilegierte Regionen und Schulen mehr Zuwendungen erhielten und sich ihr Status dadurch verbessere, würden ohnehin abgehängte Regionen und Schulen weniger gut ausgestattet und hätten daher schwierige Bedingungen zur Verbesserung ihres Status. Die Fraktion Die Linke will dieser doppelten Bildungsungleichheit in Deutschland durch eine „bedarfsgerechte und flexible“ Verteilung von Finanzmitteln des Bundes für Bildungsausgaben entgegenwirken.
In einem Antrag fordert sie dazu einen bundesweiten Sozialindex zu entwickeln, der den Königsteiner Schlüssel ablöst. Nach diesem werden bislang Bundesmittel je nach Steueraufkommen und Bevölkerungszahl auf die einzelnen Länder verteilt. Größere und vermögende Länder bekämen einen größeren Anteil als kleinere und weniger vermögende Länder, kritisiert die Fraktion. Ein Sozialindex hingegen könne dieses Ziel erreichen, Schulen mit dem größten Bedarf die meiste Unterstützung zukommen zu lassen. Die Mittelvergabe soll bedarfsgerecht erfolgen und an pädagogische Ziele gekoppelt werden.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages