Die Caritas wendet sich mit ihrer aktuellen Jahreskampagne gegen den diffamierenden Gebrauch des Begriffs „Gutmensch“. „Wer Anderen Gutes tut und sein Handeln auf das Gemeinwohl ausrichtet, darf nicht verunglimpft werden“, sagte der Präsident des katholischen Wohlfahrtsverbands, Peter Neher. Anlass war die Vorstellung der Kampagne für 2020 mit dem Motto „Sei gut, Mensch!“. Neher forderte mehr Anerkennung für Engagierte und Ehrenamtliche, etwa durch die Förderung von Betreuungsvereinen, verbesserte Löhne und Arbeitsbedingungen in der Pflege sowie kostenlose Fahrkarten im öffentlichen Nahverkehr für Menschen im Freiwilligendienst. Auch sollte Hartz-IV-Empfängern die Aufwandsentschädigung für ein freiwilliges Engagement nicht angerechnet werden. Die Caritas will mit der Kampagne Menschen, die bereit sind Gutes zu tun, ermutigen und Anerkennung zollen. Für den Zusammenhalt in der Gesellschaft brauche es dringend „Gutmenschen“. Das Wort „Gutmensch“ ist schon länger im Gebrauch, wurde aber 2015 im Zuge der Debatte um den starken Flüchtlingszuzug nach Deutschland besonders häufig und prominent in abwertender Weise verwendet. Die Jury des „Unwort des Jahres“ wählte es daher in dem Jahr auf den ersten Platz, unter anderem weil der Ausdruck „einen demokratischen Austausch von Sachargumenten“ verhindere. Neher wehrt sich dagegen, dass helfen und solidarisch sein zum Vorwurf würden.
Quelle: Caritas; KNA