Junge Mütter wünschen sich ein unterstützendes Umfeld, gute berufliche Perspektiven und eine verlässliche Kinderbetreuung. Der katholische Frauenfachverband IN VIA begrüßt daher den geltenden Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter dreijährige Kinder als einen wichtigen Schritt. Er sieht jedoch Handlungsbedarf, der weit darüber hinausgeht, stellt der Verband in seinem Positionspapier fest. IN VIA fordert bessere unterstützende Rahmenbedingungen zur Förderung der Ausbildung junger Mütter.
2011 lediglich 1.173 Teilzeitausbildungsverträge geschlossen
140.000 arbeitslose Alleinerziehende verfügen über keinen Berufsabschluss. „Da 50 Prozent aller alleinerziehenden Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung haben, müssen dringend mehr Ausbildungsangebote in Teilzeit geschaffen werden. Dies ist für Alleinerziehende eine entscheidende Voraussetzung, um anschließend eigenständig den Lebensunterhalt für ihre Familie erwirtschaften zu können“, fordert Irme Stetter-Karp, Vorsitzende von IN VIA Deutschland. Im Jahr 2011 wurden in Deutschland lediglich 1.173 Teilzeitausbildungsverträge neu abgeschlossen. „Dies ist nicht nachvollziehbar, wenn zeitgleich Teile der Wirtschaft beklagen, keine Auszubildenden zu finden“, stellt Stetter-Karp fest.
Arbeitslosen Alleinerziehenden durch berufliche Orientierung und Qualifizierung den Weg aus der ALG-II-Abhängigkeit ermöglichen
IN VIA weist auch auf die häufig aussichtslose Situation von arbeitslosen Alleinerziehenden hin, die von Arbeitslosengeld II leben. Im Jahr 2011 waren dies laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit über 252.000. Um zu vermeiden, dass sie dauerhaft auf staatliche Unterstützung angewiesen bleiben, sind Angebote zur beruflichen Orientierung und Qualifizierung mit flexiblen Förderbausteinen dringend erforderlich. „Dazu gehören beispielsweise Beratung bei der Berufsplanung, Bewerbungshilfen sowie die Unterstützung bei der Alltagsbewältigung. IN VIA fordert deshalb einen Rechtsanspruch im Sozialgesetzbuch II auf kontinuierliche sozialpädagogische Beratung und Begleitung“, betont Stetter-Karp.
Konkrete Forderungen an die Politik
- Junge Mütter schon während der Elternzeit fördern und beraten.
- Teilzeitausbildung initiieren und assistierte Ausbildung gesetzlich verankern.
- Rechtsanspruch auf Leistungen der sozialen Integration verankern und kontinuierliches personales Angebot im SGB II sicherstellen.
Quelle: IN VIA Deutschland