Seit dem EU-Beitritt Bulgariens und Rumäniens im Jahr 2007 registrieren immer mehr deutsche Städte eine Zuwanderung von EU-Bürgerinnen und Bürgern. Neben gut ausgebildeten Fachkräften verlassen auch viele Menschen ihre Herkunftsländer, die sich in prekären Lebenslagen befinden, oftmals keine Schulen besucht haben und vor Armut, Diskriminierung und Ausgrenzung fliehen. Diese Entwicklung ist in verschiedenen deutschen Städten zu beobachten.
Die Armut dieser Menschen sind ein Problem für die Städte. Kinder und Jugendliche vor Gefahren zu schützen und ihre Kompetenzen und Potentiale zu fördern, so dass sie als Erwachsene ihr Leben eigenverantwortlich leben können, ist eine grundlegende Aufgabe der Kommunen und die einzige Chance, langfristig ein friedliches Miteinander in den Städten zu gewährleisten.
Aber in ganz Deutschland sind die für den Kinderschutz Verantwortlichen mit besonderen Anforderungen konfrontiert und häufig auch überfordert. Die derzeitigen rechtskreisspezifischen Rahmenbedingungen und die finanziellen Möglichkeiten der Kommunen reichen nicht aus, den Kinderschutz und die Kinderrechte dieser Personengruppe bedarfsgerecht zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund formuliert die Stadt Dortmund gemeinsam mit der FH Dortmund Forderungen, die aus einer bundesweiten Kinderschutzkonferenz resultieren:
## Krankenversicherungsschutz für alle Kinder und Jugendlichen (…)
## Vereinfachte Finanzierungsmodalitäten für kurzfristig erforderliche Projekte auf kommunaler Ebene, rechtskreisübergreifend und flexibel einsetzbar (Fondslösung) (…)
## Familiengerechtes Wohnen, Maßnahmen zur Wohnraumsicherung und gesamtstädtische Wohnungszugangsstrategien als gesetzliche Vorgabe (…)
## Verbindliche regionale und überregionale Kooperationen zwischen den Bereichen Jugend, Gesundheit, Soziales, Bildung und Wohnen (…)
## Verbindliche Fortbildungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hilfesysteme zu kultursensiblen Kinderschutzthemen (…)
## Verbesserte Zugänge für alle Betreuungs- und Bildungsangebote für Kinder aus Armutswanderungsfamilien insbesondere im frühkindlichen Bereich sowie kostenlose Verpflegung (…)
## Verbesserte Lehrerausstattung in Vorbereitungsklassen und Schulsozialarbeit an allen Schulen – gezielte Ausbildung mutter-sprachlicher Lehrerinnen und Lehrer (…)“
Quelle: Stadt Dortmund; Landesjugendamt Westfalen/Münster