Immer noch werden zuviele Arbeitslose in Leiharbeit vermittelt

Die Grünen haben die Arbeitsagenturen und Jobcenter aufgefordert, Arbeitslose in nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln.
Schnelle Vermittlung in Leiharbeit helfe den Betroffenen nicht, kritisierte die Grünen-Arbeitsmarktmarktexpertin Brigitte Pothmer im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Leiharbeit sei für viele Arbeitslose nur ein Durchlauferhitzer. Man sei schnell drin, aber genauso schnell auch wieder draußen. Der Weg zurück in die Arbeitslosigkeit ist bei vielen vorprogrammiert, die in Leiharbeit gehen, findet Pothmer

Die Arbeitsagenturen und Jobcenter vermitteln 33 Prozent in die Leiharbeit. Untergliedert nach Rechtskreisen beträgt der Anteil der Vermittlung von Arbeitslosen in die Branche Arbeitnehmerüberlassung an allen Vermittlungen in Beschäftigung auf den ersten Arbeitsmarkt im Rechtskreis SGB III 31 Prozent und im Rechtskreis SGB II 36 Prozent.

Die Grünen finden, die Agenturen und Jobcenter sollten ihre Zeit und Energie besser darauf verwenden, Arbeitslose in nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse zu vermitteln. Nach harscher Kritik des Bundesrechnungshofes im Jahr 2013 in dieser Praxis wurden Korrekturen vorgenommen. Die Vermittlungspraxis konnte dadurch jedoch nicht wesentlich beeinflußt werden. Immer noch scheint der – wenn auch kurzzeitige – statistische Erfolg Motor der hohen Vermittlungsquoten in Leiharbeit zu sein. Bei der Bundesagentur wird jeder Abgang aus Arbeitslosigkeit in die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung als Erfolg verbucht. Egal, wie lange die Beschäftigung dauert.“

Quelle: Brigitte Pothmer MdB; Neue Osnabrücker Zeitung; BMAS

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