Streit über den Nationalen Bildungsbericht im Bildungsausschuss:
“ „Das Bildungswesen in Deutschland ist zwar auf einem guten Weg, aber insbesondere bei der Bildungsgerechtigkeit gibt es immer noch viel Aufholbedarf.“ Das betonte der Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen in der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zum „Nationen Bildungsbericht – Bildung in Deutschland 2016“. Trotz der bisherigen Bemühungen sei es der Bildungspolitik nicht gelungen, allen Kindern und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft gleiche Chancen und dadurch Lebensperspektiven zu ermöglichen, unterstrich der grüne Bundestagsabgeordnete.
Insgesamt sei man auf einem viel besseren Weg als es Bündnis 90/Die Grünen glauben machen wollen, sagte der Vertreter der CDU. Zudem nannte er das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern „eine rhetorische Floskel“, das es so gar nicht gebe. Das belegten die vielfältigen Maßnahmen des Bundes.
Die Vertreterin der Linken lobte zwar einige Verbesserungen, machte aber auch darauf aufmerksam, dass sich die Demoskopen bezüglich der Geburtenraten in Deutschland verschätzt hätten und nun an einigen Stellen versucht werde, Lücken durch privaten Schulen zu schließen. Dorthin würden vor allem Kinder aus bildungsinteressierten Haushalten geschickt, so dass sich die Bildungsschere an mancher öffentlicher Schule weiter öffnen würde.
Der Vertreter der SPD forderte noch mehr Anstrengungen im Bereich Integration durch Bildung. Nach wie vor sei die soziale Herkunft für den Bildungserfolg von Kindern sehr wichtig. Soziale Risikolagen wie Erwerbslosigkeit der Eltern, geringes Einkommen und/oder geringe Qualifikation würden den Bildungserfolg erheblich gefährden. Es sei wichtig, diese Ungleichheit schon im frühkindlichen Bereich zu bekämpfen. Ausländische Jugendliche hätten mehr als doppelt so häufig keinen Hauptschulabschluss wie deutsche Jugendliche.
Stefan Müller (CSU, strich vor allem die Erfolge heraus. Bei dem Thema Bildung und Migration hätten Bund und Länder gemeinsam erhebliche Anstrengungen unternommen und diese würden mittlerweile auch Früchte tragen.
Der Vertreter der Grünen machte des Weiteren auf einige negative Befunde des Berichts aufmerksam. Es müsse allen Verantwortlichen zu denken geben, dass von 2013 auf 2014 anteilsmäßig wieder mehr Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen hätten. Der Anteil sei von 4,6 auf 4,9 Prozent angestiegen.“
Der nationale Bildungsbericht gibt alle zwei Jahre einen differenzierten Überblick über das gesamte deutsche Bildungswesen. Der Bildungsbericht wird von einer unabhängigen wissenschaftlichen Autorengruppe erstellt.
Quelle: Heute im Bundestag