Im Rahmen des Innovationsfonds im Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) förderte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zwischen 2014 und 2016 insgesamt 42 Projekte zur Stärkung der „Eigenständigen Jugendpolitik“. Hierunter wird ein umfassender Politikansatz verstanden, der junge Menschen zwischen 12 und 27 Jahren in den Mittelpunkt ressortübergreifenden Handelns stellt. Im Fokus standen die Interessen und Bedürfnisse Jugendlicher und junger Erwachsener. Durch die Förderung von Modellprojekten in den Handlungsfeldern der Politischen Bildung, der Kulturellen Bildung, der Jugendverbandsarbeit, der Internationalen Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit sollten neue Impulse und innovative Herangehensweisen in der Kinder- und Jugendhilfe erprobt werden.
Im Handlungsfeld der Jugendsozialarbeit wurden vier Modellprojekte gefördert. Diese sollten auf die soziale, aber auch auf die schulische und berufliche Integration von Straßenkindern im Alter von 14 Jahren bis zur Vollendung des 17. Lebensjahres abzielen. In erster Linie sollten sie sich an junge Menschen richten,
## Aufbau des Modelabels „People“, Karuna e. V. Berlin und weitere Standorte – Straßenjugendliche bauen zusammen mit Modedesignerinnen ein professionelles Modelabel auf. Sie durchlaufen die verschiedenen Phasen der Kollektionsentwicklung und verkaufen ihre Mode in einem Pop-Up-Store.
## „StreetWorkstatt“, Straßenkinder e. V. in Berlin –
Durch verschiedene Projektmodule, wie z. B. eine Holzwerkstatt oder Betriebsbesuche, werden die Jugendlichen an die Ausbildungs- und Arbeitswelt herangeführt und sollen eine interessenbasierte berufliche Perspektive entwickeln.
## „Theaterprojekt“, Kontakt- und Beratungsstelle Berlin –
Straßenjugendliche studieren über fünf Monate zusammen mit einer Theaterregisseurin ein Stück ein, welches an mehreren Abenden u.a. an der Volksbühne Berlin aufgeführt wird.
Dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) oblag die wissenschaftliche Begleitung. In einem Praxisbericht dokumentiert das DJI die aus der Projektarbeit mit Straßenjugenlichen gewonnenen Erkenntnisse.
Im Fokus des Praxisberichts stehen die Herausforderungen und Potentiale, die sich für die Jugendsozialarbeit in der Arbeit mit Straßenjugendlichen durch die Anwendung kreativer und innovativer Ansätze ergeben. An die Beschreibung der Zielgruppe schließen sich Ausführungen zur Jugendsozialarbeit mit Straßenjugendlichen an. Dazu wird zunächst die rechtliche Grundlage des Kinder- und Jugendhilfegesetzes mit seinem Hilfesystem beschrieben, um sich anschließend den besonderen Herausforderungen der Jugendsozialarbeit mit seinen spezifischen Hilfsangeboten zu widmen.
Der Hauptteil der Handreichung besteht aus Projektbeschreibungen der vier Modellprojekte. Die Handreichung schließt mit übergreifenden Erkenntnissen für das Feld der Jugendsozialarbeit ab. Darin finden sich Hinweise, worauf bei der Planung von Projekten zu achten ist, um der Gruppe der Straßenjugendlichen mit ihren spezifischen Bedürfnissen gerecht zu werden und sie nachhaltig bei ihren individuellen Wegen aus ihren prekären Lebensverhältnissen unterstützen zu können.“
Der Praxisbericht steht im Anhang zum Download zur Verfügung.
Quelle: BMFSFJ