Mit der Initiative JUGEND STÄRKEN verstärkt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend seine Anstrengungen, allen Jugendlichen gleiche Startchancen zu ermöglichen.
Vor 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden sowie zahlreichen Jugendlichen eröffnete Bundesfamilienministerin Kristina Schröder den Aktionstag. Projektträger präsentierten die Vielfalt der Arbeit vor Ort. Die Jugendministerin will mit JUGEND STÄRKEN vor allem diejenigen erreichen, die bereits wichtige Chancen verpasst haben. „Wir müssen es schaffen, dass Jugendliche, die Unterstützung brauchen, sie auch wirklich erhalten“, sagte Schröder. „Nur so kann es gelingen, dass keiner aus dem System herausfällt, verzweifelt und verloren geht.“
Nach wie vor gibt es in Deutschland zu viele Jugendliche, die die Schule ohne Abschluss verlassen, die Ausbildung abbrechen, keinen Berufsabschluss erlangen oder langzeitarbeitslos sind. Ausstiege erfolgen besonders an den Übergängen: beim Schulwechsel, auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz oder durch eine zu große, kaum überschaubare Vielfalt an Angeboten vor Ort, die junge Menschen oft überfordert. Mit den Programmen „Schulverweigerung – Die 2. Chance“, „Kompetenzagenturen“, „STÄRKEN vor Ort“ und den „Jugendmigrationsdiensten“ erprobt die Initiative JUGEND STÄRKEN neue Wege der Integration für diese Jugendlichen.
Um die Programme der Initiative noch stärker mit den vorhandenen Angeboten und Akteuren vor Ort zu verknüpfen, startet das Bundesjugendministerium im Rahmen des Aktionstages das neue Modellprogramm „JUGEND STÄRKEN: Aktiv in der Region“.
Mit dem Modellprogramm sollen Kommunen in Zeiten knapper Kassen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben unterstützt werden. Für das Modellprogramm stellt das Ministerium in den Jahren 2010 bis 2013 etwa 15 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.
Modellprogramm JUGEND STÄRKEN: Aktiv in der Region des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Mit der Initiative JUGEND STÄRKEN setzt das BMFSFJ ein Zeichen für eine starke Jugendpolitik in den Kommunen. Im Focus stehen junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, die aufgrund sozialer Benachteiligungen, individueller Beeinträchtigungen oder integrationsspezifischer Probleme in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind und von den regulären Leistungsbereichen –
Schule/Berufsbildung und Arbeitsförderung (SGB II und SGB III) – nicht oder nicht mehr erreicht werden.
Das Modellprogramm JUGEND STÄRKEN: Aktiv in der Region zielt – in Fortentwicklung der Initiative und ihrer Programme – auf die Schaffung eines passgenauen und möglichst lückenlosen und durchgängigen Fördersystems für den Übergang von der Schule in die Ausbildung für nicht oder nach Abbrüchen nicht mehr erreichbare Jugendliche. In ausgewählten Städten und Landkreisen soll mit Hilfe der Schließung vorhandener Lücken in den bestehenden Angeboten und durch eine rechtskreisübergreifende Verzahnung der Akteure eine durchgängige Förderung erreicht werden, um ein „Verlorengehen“ der Zielgruppen der Initiative zu verhindern. Das Modellprogramm zielt darauf ab, die Aufgabenwahrnehmung und Koordinierungsfunktion der kommunalen öffentlichen Jugendhilfe nach § 13 SGB VIII zu stärken.
Das Modellprogramm JUGEND STÄRKEN: Aktiv in der Region wird von örtlichen Trägern der öffentlichen Jugendhilfe umgesetzt, in deren Wirkungskreis es bereits Standorte der Initiative JUGEND STÄRKEN gibt, diese aber noch keine lückenlose und durchgängige Förderung anbieten.
Rund 100 Kommunen haben bis Ende Mai ihr Interesse zur Teilnahme am Modellprogramm bekundet; die Interessenbekundungen werden zurzeit durch die vom BMFSFJ beauftragte ESF-Regiestelle fachlich bewertet. Im Juli werden die Aufforderungen zur Abgabe der Anträge an die ausgewählten Kommunen versendet; der Rücklauf ist bis zum 22. August 2010 vorgesehen.“
www.bmfsfj.de
www.jugend-starken.de
Quelle: BMFSFJ; BAG KJS, A. Lorenz