Der Kampf gegen Bildungsarmut muss zur sozialen Bewegung der kommenden Jahre werden

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) drängte in ihrer Eröffnungsrede auf der Bildungsmesse didacta auf eine Grundgesetztänderung. Für eine bessere Zusammenarbeit von Bund und Ländern in der Bildungspolitik seien Kooperationsmöglichkeiten notwendig. Bisher sieht das Grundgesetz nur eine Zusammenarbeit von Bund und Ländern vor, wenn es um die Feststellung von Leistungsfähigkeiten im Bildungsbereich geht. Schavan plädiert dafür diese Leistungsfähigkeit auch gemeinsam sicherzustellen zu können.

Als konkrete Maßnahmen schlägt Schavan vor, Grundschulen in Brennpunkten mit 20.000 bis 40.000 Euro auszustatten. Damit will sie Bündnisse für Bildung schmieden, die Kindern reale Bildungschancen eröffnen. Diese Büdnisse sollen sich um Fördervereine der jeweiligen Schule herum bilden und mit Förderunterricht, Ferienkursen, kulturellen oder sportlichen Angeboten Bildungsarmut bekämpfen. Insgesamt sollen 1 Milliarde Euro zur Verfügung stehen.

Für die Bundesbildungsministerin ist die Schaffung von Bildungsgerechtigkeit die moderne Antwort auf die Frage nach Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert. Den Kampf gegen Bildungsarmut will schavan dahe zur sozialen Bewegung der kommenden Jahre machen.

Der Deutsche Caritasverband (DCV) begrüßte das Vorhaben Schavans als „einen großen Schritt in die richtige Richtung.“ Allerdings bereitet die Art der Umsetzung Caritaspräsident Peter Neher Sorge. Die Investitionen für die Bildungsbündnisse sollen eng an die Fördervereine der Schulen geknüpft werden. Gerade Brennpunkt-Schulen brauchen ein verläßliches Netz an Kooperationspartnern. Eine Stabilität kann jedoch nur durch strukturelle Verankerung und hohe Fachlichkeit gewährleistet werden. Daher fordert der DCV weiterhin den Ausbau der Schulsozialarbeit bis hin zu einer flächendeckenden Schulsozialarbeit. Dei ehrenamtlich geführten Fördervereine, an die die Bildungsbündnisse geknüpft werden sollen, könntne schnell an ihre Grenzen stoßen. “

http://www.bmbf.de/pub/mr_20100316.pdf

Quelle: BMBF; DCV

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