Qualität der dualen Berufsausbildung

Die SPD-Bundestagsfraktion erkundigte sich in einer kleinen Anfrage nach der Stärkung der Qualität und Zukunftsfähigkeit der dualen Ausbildung. Die SPD macht in ihrer Anfrage auf den Mangel an Ausbildungsplätzen aufmerksam sowie qualitative Fehlentwicklungen. Eine Studie der OECD sowie der Ausbildungsreport des DGB weisen auf Mängel in der Qualität hin. Dies zeigt sich u.a. in der hohen Zahl von Ausbildungsabbrüchen, der unüberschaubaren und intransparenten Zahl an Maßnahmen im Übergang von der Schule in die Ausbildung sowie bei dem Status quo in Berufsschulen.

Angesichts der Vereinbarungen des Bildungsgipfels – bis 2015 sollen mindestens sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Bildung investiert werden – wollen die Sozialdemokraten von der Bundesregierung wissen, inwieweit diese zur Verbesserung des dualen Systems verwendet werden sollen.

Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort auf bisherige Aktivitäten sowie eine aktuelle Modellinitiative zur Entwicklung und Sicherung der Qualität in der betrieblichen Ausbildung: „Im Zuge der Reform des Berufsbildungsgesetzes 2005 hat der Deutsche Bundestag die Bundesregierung dazu aufgefordert, die an der Berufsbildung Beteiligten
dabei zu unterstützen, die Praxis der Qualitätssicherung weiterzuentwickeln und ihnen dazu geeignete und praktikable Instrumente zur fortlaufenden Qualitätssicherung und zum Qualitätsmanagement zur Verfügung zu stellen.
Die im Mai 2009 vom Europäischen Parlament und Rat verabschiedete Empfehlung für die Entwicklung eines gemeinsamen Referenzrahmens für die Qualitätssicherung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (EQARF) soll die Mitgliedstaaten bei der Umsetzung ihrer Qualitätssicherungs- und -entwicklungssysteme unterstützen. Das BMBF will diese Initiative dazu nutzen, um den Erfahrungsaustausch auf europäischer und nationaler Ebene zu intensivieren und bestehende Ansätze in Richtung einer nationalen Strategie der Qualitätssicherung
weiterzuentwickeln. Das BMBF hat deshalb bereits 2008 das BIBB
mit dem Aufbau einer nationalen Referenzstelle für Qualitätssicherung in der Berufsbildung (DEQA-VET) beauftragt, die als Plattform für Information, Kommunikation und Kooperation der Akteure dienen soll.
Zudem startet die Bundesregierung noch in diesem Jahr eine Modellinitiative zur Entwicklung und Sicherung der Qualität in der betrieblichen Berufsausbildung vorallem von kleineren und mittleren Unternehmen. Derzeit sind zwölf verschiedene Modellprojekte in der Bewilligung. In ihnen soll untersucht werden, mit welchen speziellen Verfahren und Instrumenten die angestrebte Ausbildungsqualität und der Ausbildungsprozess gesichert und weiterentwickelt werden können. „

Da nach DGB-Ausbildungsreport 2010 rund drei Viertel der Auszubildenden mit ihrer Ausbildung zufrieden oder sogar sehr zufrieden sind, sieht die Bundesregierung derzeit keinen weiteren aktuellen Handlungsbedarf.

Die Antwort der Bundesregierung in ihrem vollen Textumfang entnehmen Sie bitte dem Anhang.

Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages

Dokumente: 1703563_1_.pdf

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