Tag: 10. November 2014

Initiative für Langzeitarbeitslose – mehr fördern statt fordern?

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will Langzeitarbeitslose Menschen zurück in den Job bringen. Zum einen soll es dazu staatlich subventionierten Lohn geben, zum anderen sollen die Jobcenter besser ausgestattet werden. Für die Lohnsubvention könnten 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Die personelle Ausstattung der Jobcenter soll aus dem Programm „Perspektive 50plus“ möglich werden. Nahles will die Gelder zugunsten Langzeitarbeitsloser umwidmen. Menschen ohne Berufsabschluss sollen über ein ESF-Bundesprogramm 900 Millionen bereit gestellt werden. Während Nahles über Lohnkostenzuschüsse nachdenkt, will die UNION die Eigenbemühungen der Arbeitslosen stärken. Alle erreichten Ziele oder Teilziele, die in Richtung Eingliederung in Arbeit führen, seien konsequent durch Anreize zu belohnen. Der Sanktionskatalog könnte um ein System von Prämien und positiven Anreizen ergänzt werden.

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Erst die stationäre Hilfe zur Erziehung und dann? Diskussionspapier zur Implementierung von „Leaving Care“

Während junge Frauen und Männer durchschnittlich ihr Elternhaus mit 24 oder 25 Jahren verlassen, müssen junge Menschen, die in stationären Einrichtungen oder Pflegefamilien aufgewachsen sind, den Schnitt in die Selbstständigkeit bereits mit 18 Jahren schaffen. Dabei sind ihre privaten Netzwerke meist weniger stabil und sie verfügen über geringere materielle Ressourcen. Die jungen Menschen, die die Jugendhilfeeinrichtung verlassen, bezeichnet man als Care Leaver. Aufgrund ihrer Ausgangssituation sind sie anfälliger für Wohnungslosigkeit, unterliegen einem erhöhten Armutsrisiko und haben meist größere Schwierigkeiten stabile Sozialbeziehungen aufzubauen. Deshalb benötigen die so genannten Care Leaver weiterhin Unterstützung und Hilfsangebote. Besonders die vielfältigen zu bewältigenden Übergänge rechtfertigen eine stärkere jugendpolitische Thematisierung. Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) erörtert in einem Diskussionspapier die Handlungsnotwendigkeiten und stellt Handlungsoptionen vor.

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Betriebe wollen ihre Ausbildungsplätze besetzen. Welche Strategien und Instrumente nutzen sie?

Seit einigen Jahren ist der Ausbildungsstellenmarkt dadurch gekennzeichnet, dass Betriebe und Jugendliche immer schwerer zueinander finden. Dennoch setzten Betriebe bei der Aquise eher auf tradionelle Instrumente. Im Vordergrund stehen das Betriebspraktikum und die Einschaltung der regionalen Arbeitsagentur. Die neuen Medien, also zum Beispiel Online-Stellenbörsen, Betriebs-Webseiten und soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter gehören bislang eher bei größeren Betrieben zum Standardangebot. Dies zeigen aktuelle Ergebnisse einer Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Das BIBB hat innerhalb seines „Qualifizierungspanels“ in einer repräsentativen Untersuchung rund 2.000 Betriebe befragt, mit welchen Strategien und Instrumenten sie sich auf die Suche nach neuen Auszubildenden begeben. Bei den direkten, persönlichen Akquisewegen setzen Unternehmen in erster Linie auf das Betriebspraktikum (71 %). Etwa jeder zweite Betrieb informiert gezielt seine Belegschaft über freie Ausbildungsplatzangebote, ein knappes Drittel präsentiert sich auf – in der Regel eintägigen – Schul- oder Messeveranstaltungen, und etwa jeder fünfte Betrieb bietet eine Einstiegsqualifizierung an.
Der am häufigsten eingeschlagene indirekte, das heißt breit streuende Weg, neue Auszubildende zu finden, führt über die örtliche Arbeitsagentur. Drei von vier Betrieben schalten ihre Vermittlungsdienste ein.

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