Tag: 25. November 2013

435.000 Menschen nahezu chancenlos auf dem Arbeitsmarkt

Wissenschaftler des Instituts für Bildung- und Sozialpolitik (IBUS) der Hochschule Koblenz haben untersucht, ob es noch eine Zielgruppe für öffentlich geförderte Beschäftigung gibt. Und wie viele Menschen zu dieser Zielgruppe gehören würden. Das Ergebnis: Mehr als 435.000 Menschen in Deutschland sind so „arbeitsmarktfern“, dass ihre Chancen auf einen regulären Arbeitsplatz gegen Null gehen. Gleichzeitig zeigen diese Menschen eine hohe Arbeitsmotivation und fühlen sich zunehmend gesellschaftlich ausgegrenzt. Zusammen mit ihnen leben mehr als 300.000 Kinder, die von der Situation ihrer Eltern betroffen sind. Arbeitsmarktferne Menschen mit extrem geringen Chancen am Arbeitsmarkt definieren die Wissenschaftler dabei als Arbeitslosengeld II-Bezieher im Alter zwischen 26 und 60 Jahren, die zum Befragungszeitpunkt und auch in den vorherigen drei Jahren überwiegend nicht gearbeitet haben. Als erfassbare Vermittlungshemmnisse legen die Forscher fest: Ein Alter über 50 Jahre, alleinerziehend zu sein, Angehörige zu pflegen, Migrationshintergrund, geringe Deutschkenntnisse, ein fehlender Schul- und/oder Ausbildungsabschluss, schwerwiegende gesundheitliche Einschränkungen sowie Langzeitarbeitslosigkeit im Sinne eines durchgängigen Bezuges von Arbeitslosengeld II seit mindestens 12 Monaten. Es sei unhaltbar, dass sich öffentlich geförderte Beschäftigung inzwischen nahezu ausschließlich auf die umgangssprachlichen „Ein-Euro-Jobs“ beschränke, die nur kurzfristige Beschäftigung der Betroffenen ermöglichen und zudem in ihrer Ausgestaltung nichts mit regulären Arbeitsplatzverhältnissen zu tun hätten. Nötig sei ein ganzes „Spektrum an ineinander greifenden Förderoptionen“.

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Bundesweiter Aktionsplan zum flächendeckenden Ausbau von Schulsozialarbeit

Der Paritätische Gesamtverband legt Anforderungen an einen Koalitionsvertrag vor: Im Bereich Bildung und Ausbildung sollen drei Punkte in einen Koalitionsvertrag Einzug halten: Assistierte Ausbildung bundesweit fördern, Bundesprogramm für Schulsozialarbeit auflegen und Bildung und Teilhabe verbessern. Die Schulsozialarbeit soll flächendeckend ausgebaut werden. Dazu wird eine gemeinsame Ressourcenanstrengung auf allen föderalen Ebenen gefordert. Für jeweils 150 Schülerinnen und Schüler in allgemeinbildenden Schulen soll eine sozialpädagogische Fachkraft zur Unterstützung von gelingenden Bildungs- und Sozialisationsprozessen zur Verfügung stehen.

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Behinderte Jugendliche werden zu selten im Betrieb ausgebildet

Deutscher Gewerkschaftsbund legt Ausarbeitung zur Ausbildungsplatzsituation behinderter Jugendlicher vor: Junge Menschen mit einer Behinderung absolvieren nur selten eine Berufsausbildung im Betrieb. Die Chancen von benachteiligten Jugendlichen am Ausbildungsmarkt waren in den vergangenen Jahren sehr schlecht, da es viele Bewerber und zu wenig Ausbildungsplätze gab. Auch momentan bildet insgesamt nur knapp jeder vierte Betrieb aus. Behinderte junge Menschen haben hier das Nachsehen. Die Hürden für eine betriebliche Ausbildung sind für behinderte Jugendliche oft sehr hoch. Stellenausschreibungen, Bewerbungsverfahren und die Ausbildung selbst sind zu selten auf ihre individuellen Fähigkeiten ausgerichtet. Unternehmen und behinderte junge Menschen haben bisher zu wenig Erfahrung im Umgang miteinander. Um die Chancen behinderter junger Menschen am Arbeitsmarkt zu verbessern, muss ihre Ausbildung künftig zu deutlich höheren Anteilen in den Unternehmen stattfinden. Da es vielfältige und individuelle Fördermöglichkeiten für die Unternehmen gibt, liegen die Barrieren für die Teilhabe junger Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben offenbar auch in den Köpfen der Beteiligten.

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