Tag: 23. September 2013

Wie erfolgreich sind Alphabetisierungskurse?

Studie „Aphapanel“ kommt zum Ergebnis, dass Alphabetisierungskurse nur begrenzte Erfolge erzielen: In der Selbsteinschätzung durch die Befragten verbessern sich die Fähigkeiten im Lesen und Schreiben meist deutlich. Die feststellbaren Lernfortschritte reichen jedoch nicht aus, um bei der Mehrzahl der Teilnehmenden ein schriftsprachliches Kompetenzniveau oberhalb des sogenannten funktionalen Analphabetismus zu erreichen. Es gibt sogar eine erhebliche Teilgruppe, die nach längerer Kursteilnahme keinen nennenswerten Lernfortschritt im Lesen oder Schreiben für sich sieht. Bei dauerhafter Teilnahme über längere Zeiträume von mehr als drei Jahren erscheint der Kursbesuch eher im Sinne einer sozialpädagogischen Betreuung wirksam als im Sinne größerer Lernfortschritte. Zweifellos muss das bisher relativ schwache Angebot ausgeweitet werden. Dabei muss das Lese- und Schreibenlernen ergänzt werden um Angebote, die stärker in der Arbeitswelt oder Stadtteilarbeit verankert sind. In den letzten Jahren wurden dazu erste Modelle erprobt, die weiter auszubauen sind.

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Vergabepraxis ändern, damit die Qualität den Ausschlag gibt

Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit legt Positionspapier zur Veränderung der Vergabepraxis vor: vor dem Hintergrund neuer europäischer und nationaler Entwicklungen plädiert die Jugendsozialarbeit für Veränderungen bei Vergabeverfahren. Der Bundesrat befasst sich noch im September mit Änderungen der Vergabeordnung. Der Kooperationsverbund fordert ein dezentrales Vergabeverfahren einzuführen, dass tatsächlich ein fairer Wettbewerb um die Qualität von pädagogischen Förderangeboten entstehen kann und nicht letztendlich der niedrigste Preis entscheidet. Sowohl die Kompetenz der Träger als auch die angemessene Beteiligung der Jugendlichen bei der Leistungserbringung müssen berücksichtigt werden. Über transparente und objektive, gemeinsam festgelegte Prüfkriterien können Träger mit besonderer Erfahrung und Kompetenz mit der Förderung der jugendlichen Zielgruppe und in der regionalen Struktur langfristig beauftragt werden.

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Das Übergewicht beim Fordern führt zu Sanktionen

DGB legt Publikation zu Sanktionen im Hartz-IV-System vor: Für den DGB ist das deutliche Übergewicht beim Fordern einer der Hauptkritikpunkte am Hartz-IV-System. Das Konzept des „aktivierenden Sozialstaats“ geht davon aus, dass Arbeitslose „aktiviert“ werden müssten. Gleichsam wird unterstellt, dass die Arbeitslosen bisher nicht „aktiv“ genug waren. Damit wird das Problem der Arbeitslosigkeit individualisiert. Wenn die Arbeitslosen nicht das gewünschte Verhalten oder ausreichend Eigeninitiative zeigen wird bestraft, also sanktioniert. Dabei sind die Sanktionen schärfer als im Bundessozialhilfegesetz. Der DGB fordert eine grundlegende Überarbeitung der Sanktionen. Insbesondere darf es keine schärferen Regeln für Jugendliche geben.

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