Die Bundesregierung hat die kleine Anfrage der Linken zur Bestandsaufnahme und Perspektiven des Jugendwohnens beantwortet: Bundesweit stehen 558 Einrichtungendes Jugendwohnens mit knapp 60.000 Plätzen zur Verfügung. Diese wurden von etwas 200.000 Jugendlichen genutzt. Dabei lebten ca. 40.000 bis 50.000 junge Menschen dauerhaft in den Einrichtungen, 150.000 bis 160.000 junge Menschen als Blockschüler/-innen für eine kürzere, aber wiederkehrende Dauer. Etwa die Hälfte der jungen Menschen war bei Einzug ins Jugendwohnen minderjährig; es überwogen die jungen Männer (60 Prozent). Der Anteil der jungen Menschen mit Behinderungen war quantitativ am bedeutsamsten; ihr Anteil machte fast ein Drittel aller Plätze im Jugendwohnen aus; es handelte sich überwiegend um junge Männer. Eine „Koordinationsstelle Jugendwohnen“, mit dem Ziel die Angebots- und Bedarfsstruktur zu erfassen und bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln, soll nicht eingerichtet werden. Das Bundesjugendministerium fördert bereits im Rahmen der Aktivitäten des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit eine Personalstelle für den Bereich Jugendwohnen, die dem BMFSFJ über neue Entwicklungen von jugendpolitischer Bedeutung berichte. Bei der Beantwortung der Fragen beruft sich die Bundesregierung in erster Linie auf Ergebnisse des Forschungs- und Praxisentwicklungsprojekts „leben.lernen.chancen nutzen.“ Dieses wurde von 2007 bis 2011 durch das BMFSFJ gefördert und war beim Verband der Kolpinghäuser angesiedelt.