Kirchen fordern sicheres Bleiberecht für Flüchtlinge

Kirchen fordern sicheres Bleiberecht für Flüchtlinge “ Die Kirchen haben eindringlich an die Innenminister von Bund und Ländern appelliert, ein sicheres Aufenthaltsrecht für langjährig geduldete Flüchtlinge zu schaffen. Vor der Innenministerkonferenz am [vergangenen] Donnerstag und Freitag in Karlsruhe forderten die Bevollmächtigten der evangelischen und der katholischen Kirche beim Bund, Stephan Reimers und Karl Jüsten, ein befriedigende Lösung für jeden Einzelfall, wie aus einem dem epd in Berlin vorliegenden Brief hervorgeht. Bei den so genannten Kettenduldungen müssten die gesetzlichen Vorschriften so ausgelegt werden, dass sie jedem Einzelfall gerecht würden, fordern die beiden Prälaten. Bislang würden die Regelungen in vielen Bundesländern restriktiv interpretiert. Zudem brauche man auch eine Altfallregelung für Ausländer, die bereits lange in Deutschland lebten. Reimers und Jüsten appellierten an den Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, den baden-württembergischen Innenminister Heribert Rech (CDU), großzügige Regelungen für Familien mit Kindern und für traumatisierte Flüchtlinge zu finden. Menschen, die in ihren Heimatländern durch Verfolgung traumatisiert seien, würden durch einen unsicheren Aufenthaltstatus zusätzlich belastet. Das stehe einer Heilung häufig im Wege, heißt es in dem Schreiben. … Der Deutsche Caritasverband wies darauf hin, dass rund 200.000 Menschen in Deutschland mit einem unsicheren Aufenthaltsstatus lebten. Viele Flüchtlinge, die kein Asyl erhielten, aber nicht abgeschoben werden könnten, lebten seit zehn und mehr Jahren in Deutschland. Zum Aufbau einer Lebensperspektive benötigten diese Menschen dringend ein Aufenthaltsrecht. Dies sei vor allem für Kinder wichtig, die in Deutschland aufgewachsen seien, so der katholische Verband. Die Caritas forderte eine bundesweit einheitliche Altfallregelung. Erst mit einer Aufenthaltserlaubnis sei es den Betroffenen möglich, zu arbeiten, Kindergeld oder Sozialhilfe zu beziehen. Eine gute Integration liege nicht nur im Interesse der Migranten, sondern auch der Aufnahmegesellschaft. ….“

Quelle: http://www.epd.de/nachrichten/nachrichten_index_38659.html, 6.12.2005

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