Tag: 22. September 2008

Können in einem Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) die Chancen für die Bewältigung einer Berufsausbildung entscheidend verbessert werden?

Dissertation zur Konzeption und Wirksamkeit von Maßnahmen zur Verbesserung des Übergangs von benachteiligten Jugendlichen von der Schule in den Beruf in Niedersachsen: Investitionen in Milliardenhöhe und ales umsonst – das ist ökonomisch ausgedrückt, das Fazit dieser Disseration. ‚Die Berufsbildenden Schulen sind mit dem Auftrag, die Defizite aus der familiären und schulischen Sozialisation dieser Jugendlichen zu kompensieren, überfordert, so der Autor Wilhelm Leeker. Seit der Einführung der Fördermaßnahmen haben sich die Rahmenbedingungen für die jugendlichen Risikogruppen vor allem durch die höheren Anforderungen in den Ausbildungen sowie durch gesellschaftliche Veränderungen rapide verschlechtert. Zu den Betroffenen gehören neben Deutschen vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund, besonders aus der Türkei und Russsland. Die ursprüngliche Zielsetzungen bezogen sich auf eine eher günstige gesellschaftliche und wirtschaftliche lage. Heute gehören die betroffenen Jugendlichen zu den sogenanneten ‚Moderniesierungsverliereren‘. Um ihnen wirklich zu helfen, müsse die bisherige Konzeption der Benachteiligtenförderung radikal überdacht werden, fordert der Autor. Leeker schlägt ein Präventionskonzept vor, das auf einem frühzeitigen Beginn des Lernens schon im Kindergarten aufbaut.

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Jugendsozialarbeit in ländlichen Räumen ist anders …

Tagung zu Herausforderungen und Chancen der Jugendsozialarbeit im ländlichen Raum: Die Lebenswelt junger Menschen in ländlichen Räumen ist ein randständiger Bereich in der gesellschaftlichen Wahrnehmung. Aber auch oder vielleicht gerade im ländlichen Raum gibt es ein Konglomerat von jugendspezifischen Problemen. Hinzu kommen der demografische Wandel und der Strukturwandel von Dörfern. Jugendliche unterliegen in ihrer Entwicklung einem Bedeutungswandel der ländlichen Region. Durch den unaufhaltsamen Trend zur Urbanisierung verliert der ländliche Raum an Stabilität. Lebensbezüge sind nicht mehr ausschließlich in einem Dorf/ einer Region sicher zu stellen. Eine erhöhte Mobilität ist erforderlich. Bildungsangebote und Freizeitmöglichkeiten vor Ort reduzieren sich es findet eine Verhäuslichung der Kindheit und Jugend statt. Außerschulische Bildung wird im ländlichen Raum zur Privatsache. Öffentliche Angebote werden aus Kostengründen zurückgefahren. Die Erhaltung einer Infrastruktur auf niedrigstem Niveau verschlingt nahezu alle finanziellen Ressourcen kleiner Gemeinden. Es bedarf demographiebezogener gesellschaftlicher Perspektiven, die neben einer Anpassung bewährter Modelle auch neue Lebensmodelle beinhalten müssen. Die in einigen Landkreisen an die Anzahl der Jugendlichen im Kreis gekoppelte Finanzierung der JSA Projekte muss kritisch hinterfragt werden. Diese finanziellen Mittel reichen nicht aus, um den Herausforderungen in der Jugendsozialarbeit gerecht zu werden. Neue Möglichkeiten zur Finanzierung von Angeboten der Jugendsozialarbeit sind dringend erforderlich.

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