Die Jugendämter in Deutschland haben im vergangenen Jahr weniger Kinder und Jugendliche zu deren Schutz in Obhut genommen als 2019. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2020 rund 45.400 Minderjährige vorübergehend aus ihren Familien genommen, acht Prozent weniger als im Jahr zuvor.
In zwei Drittel der Fälle (67 Prozent) entschlossen sich die Jugendämter wegen einer dringenden Kindeswohlgefährdung zu diesem Schritt. 17 Prozent der Inobhutnahmen erfolgten aufgrund einer unbegleiteten Einreise aus dem Ausland und weitere 17 Prozent auf Bitte der betroffenen Minderjährigen. Am häufigsten wurden Kinder und Jugendliche wegen der Überforderung eines oder beider Elternteile in Obhut genommen (41 Prozent). An zweiter Stelle folgte mit 17 Prozent die unbegleitete Einreise aus dem Ausland.
Quelle: Statistisches Bundesamt; epd; KNA